Gottes Geist

Erinnerungstafel an die Opfer des Zweiten Weltkrieges | Kriegerdenkmal in der Johanneskirche zu Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde.
2. Mose 3,14

Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?
Römer 8,31

Heute vor 78 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Sechzig Millionen Menschen waren ihm zum Opfer gefallen. Ein Krieg, der die ganze Welt verändert hat. Ein Krieg, dessen Spuren wir noch immer sehen können. Ein Krieg, dessen Folgen, wir auch heute noch erleben. Nur um sich die Zahl sechzig Millionen einmal vor Augen zu halten: In der Ukraine lebten 2021 43,79 Millionen Menschen. Sechzig Millionen wären heute die Ukraine, Ungarn, Lettland, Litauen und Estland menschenleer wären.

Und heute? – Der Krieg in der Ukraine lässt uns die destruktive Kraft des Krieges spüren. Wir erleben Flüchtlingsströme aus Ländern, in denen Krieg herrscht, Unterdrückung, Armut u.v.a.m. Wir merken es in unseren Portemonnaies. Das Leben ist nicht billiger geworden. Krieg kostest Leben. Krieg kostet Geld.

Am 8. Mai 1945 ging ein Aufatmen durch die Welt. Und ich erinnere mich daran, wie mein Vater – Jahrgang 1930 – immer wieder davon erzählt hat. Und eigentlich hat die Welt am 8. Mai 1945 gehofft, dass das mit dem Krieg nun endlich Geschichte sei, die Welt ihre Lektion gelernt hätte.

Aber haben wir das?

Gott sprach einst zu Mose, als er ihn davon überzeugen wollte, sein Volk aus der Knechtschaft in die Freiheit zu führen:

Ich werde sein, der ich sein werde.

Es ist die Umschreibung des Gottesnamens JHWH. Gott verspracht damit, dass Mose diese Aufgabe nicht alleine stemmen muss, sondern er stets an seiner Seite stehen und gehen würde. Gott ist das Kontinuum ohne Anfang und ohne Ende. Und genau deshalb sollte Gott die bestimmende Größe in unserem Leben und in unserer Welt sein. Sein Interesse ist, dass die Welt nach seinen Geboten und damit in Frieden lebt – gestern, heute und auch in Zukunft.

Das Problem ist aber nicht Gott, sondern der Mensch und insbesondere der Mensch, der Gott für seine Kriege missbraucht. Auf den Koppelschlössern der Wehrmacht stand einst: „Gott mit uns.“ Gott führt keinen Menschen in einen Angriffskrieg. Es ist der Mensch. Das dürfen wir nie vergessen.

Jesus Christus hat uns mit seinem Tod am Kreuz auch davon freigemacht. Ostern bedeutet das Ende jeden Krieges, weil wir durch Gott von all dem alten Mist, den wir mitgeschleppt haben, befreit worden sind. Ostern ist damit zugleich die klare Ansage, dass Gott keine Kriege mehr führen wird, weil Jesus Christus, sein eigener Sohn für alle Menschen gestorben ist. Es war ein Befreiungsakt von globaler Bedeutung aber leider nicht Wirkung, weil der Mensch es nicht geschafft hat, diese Befreiung für sich anzunehmen.

Was meint Paulus mit seinem Satz:

Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?

Das ist ein Satz, der schon so oft als Durchhalteparole von Kriegstreibern missbraucht worden ist, um den eigenen Krieg zu rechtfertigen und die eigenen Leute in den Tod zu schicken. Dabei bedeutet er etwas ganz anderes.

Wenn Gott für uns ist, kann niemand und nichts wider uns sein. Gott ist für uns. Paulus bündelt in diesem Satz all das, was er zuvor geschrieben hat, wie z.B.:

Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Römer 8,2

Oder:

Er sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch, damit die Gerechtigkeit, die das Gesetz fordert, in uns erfüllt werde, die wir nun nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.
Römer 8,3

Nicht zu vergessen Römer 8,7:

Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch sich dem Gesetz Gottes nicht unterwirft…

Damit ist jeglicher Krieg immer zuerst Feindschaft gegen Gott. Und dann ein weiterer zentraler Satz:

Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.
Römer 8,14

Genau darum geht es. Gott ist so sehr für uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat, von dem wir uns treiben lassen sollen. Das bedeutet ein vollkommen anderes und neues Leben. Sich vom Geist Gottes treiben zu lassen, ist das Ende eines zerstörerischen Lebens. Sich vom Geist Gottes treiben zu lassen, ist das absolute Ja zum Leben. Und genau dazu will uns Paulus Mut machen, wenn er schreibt:

Ist Gott für uns, wer sollte wider uns sein?

Pfarrer Martin Dubberke, Gedanken zu Losung & Lehrtext vom 8. Mai 2023

Pfarrer Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

 

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01.09.2024 14. Sonntag nach Trinitatis

Wochenspruch: Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. ( Ps 103,2 )
Wochenpsalm: Ps 146
Predigttext: Röm 8,14–17


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Mehr Texte von Pfr. Martin Dubberke

ANGEDACHT - Gesehen - Getragen - Ermutigt

Pfr. Martin Dubberke
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Ein neues Jahr liegt vor uns und viele von uns schauen sorgenvoll in die Zukunft. Wie war das doch noch vor drei Jahren? Wir haben ausgelassen gefeiert und sind wie jedes Jahr in das neue Jahr gegangen. Doch dann kam Corona, was unser Leben vollkommen verändert und zuweilen sogar zum Stillstand gebracht hat. Und im nun zu Ende gegangenen Jahr hat Corona zwar seinen Griff ein wenig gelockert, aber es kam der Krieg in der Ukraine hinzu. Seit zehn Monaten bestimmt dieser Krieg unsere Nachrichten, spüren wir die Folgen dieses Krieges.

Was ist euer Leben?

Neujahrsgottesdienst 2023
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Liebe Geschwister, ich glaube, wir haben heute die kürzeste Predigt aller Zeiten gehört. Jesus Christus hat die Schrift gelesen, also gewissermaßen den Predigttext, und nachdem er die Schrift aus der Hand gegeben hat, sagt er:

Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren. (Lukas 4, 21)

58 Zeichen inklusive Leerzeichen. Alles, was danach kommt, ist gewissermaßen ein Predigtnachgespräch.

Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren. (Lukas 4, 21)

Mein Weg

Mein Weg - Silvestergottesdienst
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Liebe Geschwister, wieder einmal geht ein Jahr zu Ende und wir blicken zurück. Und jetzt komme keiner und sage, er täte so etwas nicht. Wer von Euch hat denn noch keinen Jahresrückblick gesehen oder so eine Sendung, in der aller Promis gedacht wird, die im Laufe des Jahres 2022 von uns gegangen sind. Wobei ich mich hier zuweilen frage, warum ein solches Totengedenken immer kurz vor Silvester sein muss und nicht einfach am Totensonntag.

Ein Bund des Friedens

Christmette 2022
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Liebe Geschwister,

es ist ein Segen, dass wir hier in unserer Johanneskirche sitzen können, miteinander Gottesdienst feiern, zwar ein wenig frieren – deshalb haben wir ja schon vor dem Gottesdienst einen Glühwein zum Aufwärmen angeboten und im Anschluss kann man sich noch einmal nachschenken lassen – und es ist ein Segen, dass wir nicht einen plötzlichen Alarm fürchten müssen, weil es einen Raketenangriff gibt.

Fürchtet euch nicht!

Christvesper 2022
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Liebe Geschwister,

fürchtet Euch nicht!
Das ist die Botschaft, die die Engel den Hirten auf dem Feld sagen.

Fürchtet euch nicht!
Das ist die Botschaft, die wir als Christinnen und Christen seit 2022 Jahren für Euch, für Eure Familien, für unsere Welt haben.

Fürchtet Euch nicht!
Das ist die Botschaft dieses Tages, dieser Nacht. Und es ist eine Botschaft, die diejenigen das Fürchten lehrt, die um ihre Macht bangen, denn mit Jesus Christus ist der König dieser Welt geboren worden, der alle menschliche Macht hinterfragt und in Frage stellt.

Predige!

Die Freude ist nah
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Liebe Geschwister, was soll ich predigen? – Ja, ob Ihr es glaubt oder nicht, aber diese Frage meine ich ernst. Ihr wisst doch eigentlich alles, was man wissen muss, um ein guter Mensch, ein guter Christenmensch zu sein und die Welt durch unseren Glauben schöner, friedlicher und zukunftssicherer zu machen.

Versteht!

Versteht!
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Liebe Geschwister, wie Ihr alle hätte ich gerne Frieden, dass sich Putin aus der Ukraine zurückzieht, er in Den Haag vielleicht sogar vor den Internationen Gerichtshof gestellt wird, dass die Menschen nicht aus ihren Ländern fliehen müssen, die Schlangen an den Tafeln in unserem Land kürzer werden, die Energie- und Heizkosten wieder bezahlbar werden, die Preise in den Geschäften nicht weiter steigen. Aber kann ich das mit dem, was ich predige, bewirken?

Ein Land darin Weizen wächst

Erntealtar in der Johanneskirche zu Partenkirchen - Erntedank 2022
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Liebe Geschwister, wir leben in einem guten Land…in einem Land, darin Bäche und Quellen sind und Wasser in der Tiefe, die aus den Bergen und in den Auen fließen, ein Land, darin Weizen, Gerste, Weinstöcke, … wachsen, ein Land, darin es … Honig gibt, ein Land, wo du Brot genug zu essen hast, wo dir nichts mangelt, ein Land, in dessen Steinen Eisen ist, wo du Kupfererz aus den Bergen haust. Und wenn du gegessen hast und satt bist. 5. Mose 8, 8-10a

ANgeDACHT - Weisheit

Gott lieben, das ist die allerschönste Weisheit
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Gott lieben, das ist die allerschönste Weisheit. (Sirach 1,10) Ich liebe die Weisheit des Alten Testaments. Der Monatsspruch für den September erinnert uns daran, dass Gott zu lieben die allerschönste Weisheit ist; denn darin wird meine Haltung zu Gott, meinem Nächsten und mir selbst deutlich. Es bedeutet, dass ich seine Nähe in meinem Leben suche und zulasse, dass ich seinen Trost und auch seinen Zuspruch von Mut in meinem Leben suche und brauche und ihn genau deshalb bitte, denn Freude kann nur aus Weisheit entstehen.

Irgendeine sündige Leidenschaft

Pfr. Martin Dubberke
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Liebe Geschwister, wenn man die drei Worte „irgendeine sündige Leidenschaft“ hört, denkt man doch sofort an recht lustvolle Dinge. Also, zumindest mir geht es so. Da schwingt mit, dass sündige Leidenschaften recht lustvoll sind und man deshalb sehr schwer von ihnen lassen kann, weil sie doch auch Ausdruck eines leidenschaftlichen Lebens sein können, weil sie etwas sind, was mich bindet.

Wenn es um „leidenschaftlich leben“ geht, dann geht es auch um Leben in der Nachfolge Jesu Christi, geht es um unseren Glauben, geht es – wie Bonhoeffer sagt – um die Feststellung:

ANgeDACHT - Jubeln & Richten

Pfr. Martin Dubberke
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Jubeln sollen die Bäume des Waldes vor dem Herrn, denn er kommt, um die Erde zu richten. 1. Chronik 16,33 

Als ich den Anfang des Monatsspruchs lese, denke ich: Wie passend, dass am 1. August mein Urlaub beginnt. Ich jubele genauso wie diese Bäume, endlich Zeit zum Beine hochlegen, für die Familie, für mich selbst. Doch dann kommt der zweite Teil des Verses und der stimmt mich sehr nachdenklich.

Loslassen, um anzukommen

Martin Dubberke, 1986 als Student mit seiner KiGo-Gruppe vor der Hochmeisterkirche in Berlin
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Und er sprach zu ihnen: „Kommt, folgt mir nach! Ich will euch zu Menschenfischern machen.“ Sogleich verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach.

Matthäus 4, 19f

So war das mit den ersten Jüngern. Sie waren Fischer am Galiläischen Meer, lebten ihren Beruf und ihr Leben. Genau das war ihr Lebensplan: Gute und erfolgreiche Fischer zu sein. Doch dann kam Jesus und sagte: „Folgt mir!“ Und sogleich ließen sie alles stehen und liegen und folgten ihm nach.

Der neue Gemeindebrief kommt...

Pfr. Martin Dubberke
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Liebe Leserinnen und Leser, in Kürze erscheint unser neuer Gemeindebrief, der auch hier auf unserer Internetseite Text für Text erscheinen wird. Dieses Mal steht er unter dem Motto "Loslassen". In den vergangenen beiden Jahren hat sich vieles in unserem Leben geändert. Wir mussten von vielem Gewohnten loslassen. Aber was bedeutet es, wenn wir von Dingen, Gewohnheiten, Orten, Menschen oder Lebensplanungen loslassen oder gar loslassen müssen? Dieser Frage gehen wir in dieser Ausgabe nach.

Predigt - Der Buchspazierer oder Mut zum Wandel

Pfr. Martin Dubberke
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Liebe Geschwister, ich möchte Euch heute zwei Menschen vorstellen, die mir in den vergangenen Tagen sehr ans Herz gewachsen sind. Vielleicht, weil ich in ihnen zwei meiner eigenen Seiten wiederentdeckt habe, das Bewahrende und das Hinterfragende. Da ist auf der einen Seite Carl – also Carl Kollhoff. Er ist Buchhändler mit Leib und Seele. So einer, den man bei Amazon und Co nicht findet, wo einem irgendein Algorithmus Bücher vorschlägt. Carl ist so ein Buchhändler von altem Schrot und Korn, wie ich ihn liebe.

ANgeDACHT - Seele tanken

Pfr. Martin Dubberke
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Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. (Psalm 42,3) Ich möchte das Wort kaum in den Mund nehmen, aber nach mehr als zwei Jahren Corona und wieder steigenden Inzidenzen, vier Monaten Krieg in der Ukraine, dem Erleben der Teuerung von Energie und Lebensmitteln, dem Wachsen der Schlange an unserer Tafel bei gleichzeitig weniger Lebensmitteln, die wir aus den Märkten bekommen, fühlt sich das Leben irgendwie wie in einem Dauerausnahmezustand an. Und ganz ehrlich?

Seid geistlich - Predigt am Pfingstsonntag

Kerzenritual
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Liebe Geschwister, eigentlich wollte ich heute über die verständigende Kraft des Heiligen Geistes predigen. Der Geist, der es schafft, dass Menschen aller Welt sich verstehen, miteinander feiern, das Wort Gottes hören und sich auf den Weg machen, dieses Wort Gottes zu leben und damit die Welt im Sinne Gottes zu gestalten. Der Krieg in der Ukraine und die Kriege an den vielen anderen Orten in dieser Welt erinnern uns daran, wie sehr wir die verständigende Kraft des Heiligen Geistes brauchen, um in Frieden leben zu können.

ANgeDACHT - Herz & Siegel

Pfr. Martin Dubberke
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„Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe ist stark wie der Tod.“

Hoheslied 8,6

Ich liebe diesen Monatsspruch. Und das nicht erst, seitdem er der Trauspruch für meine Frau und mich ist.

Ein Vers voll der Sehnsucht nach Einssein mit dem Anderen. Ich möchte Dein Herz schlagen hören und ich möchte mit Dir gemeinsam handeln können.

Eine Vision - Predigt zur Eröffnung der Oberauer Tunnels

Heilige Barbara von Oberau
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Ich halte es mal ganz einfach, denn vor Gott sind wir alle gleich, also: Liebe Geschwister, nur noch wenige Minuten trennen uns davon, diesen Tunnel im wahrsten Sinne des Wortes in Besitz zu nehmen, indem viele von Euch durch ihn hindurchjoggen werden, andere mit dem Radl durchfahren werden oder einfach sich diesen Tunnel zu Fuß zu erschließen werden. Ein besonderes Erlebnis. Ein Erlebnis, von dem wir noch erzählen werden, wenn wir ganz alt sein werden. Ein Erlebnis, auf das wir viele Jahre gewartet haben.

Rhythmus des Lebens

Rhythmus der Zeit
Bildrechte Martin Dubberke

Seit wir Corona haben, leben wir anders. Sobald es warm wird, fallen die Inzidenzen, weil das Virus keine Wärme mag, und es drängt uns nach draußen. Egal ob Musik im Park oder einfach im Café sitzen, sich mit Freunden treffen oder Taufen und Hochzeiten feiern, und ja, es trauen sich dann auch wieder mehr Menschen in unsere Gottesdienste. Alle Welt plant in die warme Jahreszeit nach Ostern hinein. Und sobald es wieder kühler wird und die Nächte länger, steigen die Inzidenzen, gibt es Kontaktbeschränkungen.

Nachfolge

Schaf
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, es geht heute um unsere Existenz als Schafe und um die Nachfolge:

Christus spricht: Ich bin der gute Hirte.
Meine Schafe hören meine Stimme,
und ich kenne sie und sie folgen mir;
und ich gebe ihnen das ewige Leben.
Johannes 10,11a.27-28b

Entsetzt euch nicht!

Osterfenster in der Johanneskirche zu Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, Ostern ist ein Fest der Freude, eigentlich. Wir schwanken zwischen Freude und Trauer. Der Ruf „Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!“ Ist ein Ruf der Freude und der Erleichterung. Er ist doch nicht tot. Er lebt! Er ist mitten unter uns! Er hat uns doch nicht allein gelassen.

Und doch steht sein gewaltsamer Tod im Raum. Wir sehen auf das Kreuz und da hängt er noch immer. Er schaut von da oben auf uns herab und wir erheben unseren Blick zu ihm, können uns seinem Blick nicht entziehen.

Was hat Jesus alles von da oben aus gesehen?

Und das Volk stand da

Kreuzigung Jesu - Ausschnitt aus einem Kirchenfenster in der Johanneskirche zu Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, Jesus Christus ist tot. Er ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben, in das Reich des Todes hinabgestiegen.

„Das war’s. Nun ist der ganze Spuk vorbei und wir können wieder weitermachen, wie bisher. Unser Plan ist aufgegangen. Aus der Ecke droht uns keine Gefahr mehr.“ So haben vielleicht die Hohenpriester gedacht.

Hosianna 2022

Palmbusche in der Johanneskirche
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Geschwister, in den vergangenen Tagen habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, was passieren würde, wenn Jesus z.B. in Kiew oder einer anderen ukrainischen Stadt, einem anderen Ort einziehen würde.

ANgeDACHT - Andauernd & kraftvoll beten

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

Dieser Krieg zieht weite Kreise, wie ein Stein, der ins Wasser fällt. Wir erleben es an den Flüchtlingen, die nun unter uns leben. Wir erleben es, an den Tankstellen, aber wir erleben es auch im Supermarkt, wenn wir Mazola oder Sonnenblumenöl kaufen wollen. Die Menschen hamstern wieder. Ein Symptom. Doch dieses Mal weist dieses Symptom auf etwas hin, was nicht so lächerlich ist, wie das Hamstern von Toilettenpapier am Anfang der Pandemie, sondern auf eine drohende Hungerkatastrophe.

Predigt - Gib uns Frieden jeden Tag

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

Liebe Geschwister, ich selbst habe nie einen Krieg erlebt, habe nie die Ängste durchlitten, wenn Bomben vom Himmel fallen, habe nie die Angst gehabt, unter den Trümmern des Hauses, in dem ich wohne, begraben zu werden.

Ich habe nie das Kriegstrauma gehabt, wie es meine Eltern hatten und haben. Ich musste nie die Frage stellen: „Gott, warum habe ausgerechnet ich überlebt?“

ANgeDACHT - Mit brennender Sorge

Pfr. Martin Dubberke
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Mit brennender Sorge blicken wir in die Ukraine. Nie war seit 1939/45 ein Krieg so nah an unseren Grenzen. Nie gab es seit dem zweiten Weltkrieg einen Krieg mitten in Europa. Nie war die Gefahr eines Flächenbrandes so groß wie heute.

Einem Blitzkrieg gleich hat Putin ein freies Land mit einer demokratisch gewählten Regierung überfallen. Das ist ein Kriegsverbrechen.

ANgeDACHT - Die Sache mit dem Zorn

Pfr. Martin Dubberke
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Am Mittwoch haben wir uns wieder zum Monatsspruch getroffen — so wie jeden ersten Mittwoch im Monat. Um 12:00 Uhr kommen wir zu einer Art Mittagsgebet online zusammen und sprechen über den aktuellen Monatsspruch. Dieses Mal stand ein sehr spannender Vers aus dem Brief an die Epheser zur Diskussion:

Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ Epheser 4, 26

ANgeDACHT - Achtsamkeit in der Hektik des Alltags

Pfr. Martin Dubberke
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Ich musste dieser Tage schmunzeln, als ich über ein Zitat von Dietrich Bonhoeffer gestolpert bin: „Die Zehn Gebote enthalten kein Gebot zu arbeiten, aber ein Gebot, von der Arbeit zu ruhen. Das ist die Umkehrung von dem, was wir zu denken gewohnt sind.“

Selbstverständlich hielt ich beim ersten Teil sofort den Atem an -“kein Gebot zu arbeiten“ - das ist ja eine steile Angelegenheit!?!

Aber dann las ich ja sofort die Sache, mit dem Ruhen von der Arbeit und dem Umdenken.

ANgeDACHT - Weil nichts selbstverständlich ist

Pfr. Martin Dubberke
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Wir haben viele Gründe, Gott zu danken und es ist gut, dass er uns immer wieder mal daran erinnert, dass nichts weder selbstverständlich noch nur aus uns selbst heraus ist, sondern alles seinen Ursprung bei ihm hat.

Dank ist eine Haltung, eine Lebenseinstellung, die unser Leben verändert. Ich habe dieser Tage einen schönen Satz gelesen:

„Ein Mensch, der dankbar auf sein Dasein blickt, wird anders leben als einer, der ständig das Gefühl hat, zu kurz zu kommen.“

ANgeDACHT - Hier stehe ich, ich kann nicht anders

Pfr. Martin Dubberke
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Schon mal darauf geachtet, was da gerade alles im Wahlkampf passiert? - Da erzählen ganz viele Politikerinnen und Politiker den Menschen alles mögliche, damit sie am Ende des Tages gewählt werden. Sie schwindeln, weil sie dem Wahlvolk nicht wehtun wollen, da sie ja ihre Stimmen brauchen, um an die Macht zu kommen. Und wenn sie sich einig sind, lügen sie sogar dreist gemeinsam. So geschehen im sogenannten Triell auf RTL, als allen Kandidatin und Kandidaten die Frage gestellt wurde, ob die Rente mit Siebzig kommt.

ANgeDACHT - Vergiss nicht

Pfr. Martin Dubberke
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Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht,
was er dir Gutes getan hat.
Psalm 103, 2

Drei Stichworte fallen mir sofort ins Auge:

  • Lobe den Herrn
  • meine Seele
  • dir Gutes getan

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich in letzter Zeit immer wieder Menschen begegne und auch in manchen Gesprächen zuweilen diese Fassung höre:

„Klage dem Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Schlechtes getan hat.“

ANgeDACHT - Anfassen oder vertrauen?

Pfr. Martin Dubberke
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Wie halten Sie, wie haltet Ihr es eigentlich mit Götzen? Habt Ihr welche?

Es gibt ja auch noch das wunderbare Wort „ergötzen“ – Ich ergötze mich an Deinem Anblick oder einem köstlichen, erfrischenden Eis. Ergötzen, also jemandem Spaß, Vergnügen oder Freude bereiten oder selbst an etwas Vergnügen haben. Ich ergötze mich an der Treue und Liebe Gottes. Das ist doch etwas, wo man gleich spürt, dass da lustvolle, fröhliche Kraft dahintersteckt. Also, woran ergötzen wir uns so?

ANgeDACHT - HERR, neige mein Herz nicht zum Bösen!

Pfr. Martin Dubberke
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Dieser Tage bin ich über einen Vers des Propheten Daniel 9,7 gestolpert: Du, HERR, bist gerecht, wir aber müssen uns heute alle schämen.

Hier geht es um ein großes Schuld- und Sündenbekenntnis, die Scham für das eigene Fehlverhalten, sich nicht an die Spielregeln Gottes gehalten zu haben, die den Menschen, also uns, von den Propheten in regelmäßigem Nachhilfeunterricht samt Konsequenzen vorgebetet worden sind und werden.

Und sogleich kam mir mal wieder Psalm 141,4 in den Sinn:

ANGeDACHT - Mehr Gottvertrauen als Angst

Pfr. Martin Dubberke
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Meine früheste Erinnerung an Angst, ist eine Folge von „Mit Schirm, Charme und Melone“. Ich weiß gar nicht mehr, wie alt ich damals gewesen bin. Das war so eine Folge, in der es so einen Robotermenschen gab, vor dem man nicht fliehen konnte. Mit seinem Stahlarm durchschlug er jedes Hindernis. Und so träumte ich dann auch von ihm. Ich erinnere mich noch, wie ich ihn im Traum kommen höre und vor ihm versuchte zu fliehen. Aber wohin ich auch floh, fand er mich.

Sollt ich meinem Gott nicht singen?

Pfr. Martin Dubberke
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Liebe Geschwister, seit einem Jahr wandeln wir durch eine seltsame Zeit, ein dunkles Tal und fragen uns vielleicht so manches Mal: „Mein Gott, warum hast du uns verlassen?“

Seit einem Jahr ist unser Leben anders, anders als wir es uns je in unserem Leben gedacht hätten.  Es gibt niemanden unter uns, an dem all das keine Spuren hinterlassen hat, Spuren im Leben und Spuren auf der Seele.

Verlassenheit und Einsamkeit haben einen Namen bekommen und auch die Angst.

Video-Ostergruß aus Garmisch-Partenkirchen

Ostergruß 2021
Bildrechte Martin Dubberke

Vor einem Jahr, als wir in all unsren Kirchen zu Ostern die Glocken mut- und kraftvoll läuten ließen und danach Christ ist erstanden bei offenen Fenstern und Türen auf unseren Orgeln gespielt haben, haben wir alle gehofft, dass wir die Pandemie bis Ostern 2021 überwunden hätten. Doch auch in diesem Jahr hat uns die Pandemie noch nicht losgelassen und bestimmt unser Leben. Doch in diesem Jahr können wir wieder Gottesdienste feiern, wenn auch noch nicht singen. 

ANgeDACHT - Das Schöne

Pfr. Martin Dubberke
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Lasst uns heute mal über das Schöne nachzudenken. Wie passend und hilfreich ist uns dabei der Wochen-Psalm 25, weil wir ja in der Reminiscere-Woche sind und wir   uns ja auch mit dem Erinnern beschäftigen wollen.

Der Psalmbeter macht eine lange Aufzählung dessen, woran sich Gott erinnert oder erinnern möge:

ANgeDACHT - Das Notwendige

Pfr. Martin Dubberke
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„Nicht die Welt aus den Angeln zu heben, sondern am gegebenen Ort das im Blick auf die Wahrheit Notwendige zu tun, kann die Aufgabe sein.“

Dieses Zitat stammt aus Dietrich Bonhoeffers Ethik. Und ich finde, dass er uns mit so einem Satz erdet und zugleich auch deutlich macht, dass wir als Kirche oder auch als einzelne Christinnen und Christen nicht die Welt retten können und müssen, weil wir uns daran nämlich verheben würden, denn wir sind nicht Jesus Christus. Aber wir dürfen auch nicht vor den Missständen in aller Welt schweigen.