Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten.
Er ist auferstanden, er ist nicht hier.
Monatsspruch für den März aus Markus 16,6
Mich haben heute die Bilder aus Moskau beeindruckt. Tausende von Menschen haben Alexej Nawalny die letzte Ehre erwiesen. Dazu bedarf es in einem Land wie Russland Mut. Auch, dass so viele Menschen in die Mikrophone und Kameras internationaler Fernsehsender offen gesprochen haben, ist Ausdruck von Mut. Denn die Kameras liefen und wer dabei gewesen ist, muss damit rechnen, verhaftet zu werden. Alexej Nawalny hat die Macht im Kreml in Frage gestellt. Das hat er nicht überlebt. Aber wird sein Anliegen seinen Tod überdauern?
Jesu Beisetzung löste nicht das große Interesse der Öffentlichkeit aus. Jesus war auf Betreiben der Hohenpriester und ihrer Mitstreiter am Kreuz hingerichtet worden. Damit war für die Hohenpriester die Sache erledigt. Jesus war tot. Wie sollte da noch eine Gefahr von ihm ausgehen? Weit gefehlt, wie wir heute wissen. Milliarden Menschen in der Welt folgen Jesus auch heute noch. Und es gibt nach wie vor Regionen in unserer Welt, in der Christinnen und Christen unterdrückt und verfolgt werden, weil unser Glaube für totalitäre Systeme noch immer eine Bedrohung ist. Jesus Christus hat uns vorgelebt, was Freiheit bedeutet, und er hat die Sehnsucht nach ihr tief in uns eingepflanzt.
Wir kennen die Geschichte von den drei Frauen, die zum Grab Jesu gegangen sind und entsetzt waren über das Verschwinden seines Leichnams. Und dann ist da noch so ein junger Mann, der zu ihnen sagt, dass sie sich nicht entsetzen mögen. „Entsetzt“ ist ein spannendes Wort. Die drei Frauen, sind aus ihrer Trauer von einem Moment zum anderen herausgerissen. Doch zugleich führte dieses Entsetzen zu der Erkenntnis: Jesus lebt. Eine gefährliche Erkenntnis in jener Zeit, als die Hohenpriester froh waren, dass Jesus endlich tot ist.
Die Auferstehung Jesu machte deutlich, dass sein Tod ein Unrecht war und die Idee, die Gott mit Jesus verbunden hatte, nicht tot zu kriegen war. Und genau das haben die drei Frauen erkannt, als sie von seinem Grab flohen.
Etwas später haben das auch die Jünger Jesu erkannt, als ihnen der Auferstandene selbst begegnet ist. Die Begegnung hat in Ihnen den Willen, die Entschlossenheit und den Mut bewirkt, Jesus auch nach seinem Tod zu folgen und sein Werk fortzusetzen. Und heute sind wir eingeladen, ja gefordert, an seiner Stelle in seinem Sinne zu handeln. So und nicht anders ist die Aufforderung des jungen Mannes an die drei Frauen zu verstehen. Bei ihm hat die Aufforderung „Entsetzt euch nicht!“ die Bedeutung „Handelt! Handelt, denn Jesus lebt!“ Durch uns lebt das Anliegen Jesu auch heute, zweitausend Jahre nach seinem Tod und seiner Auferstehung weiter. Liebt einander wie Ihr Euch selbst liebt, damit Frieden und Freiheit möglich bleiben und wieder möglich werden. Das ist nach wie vor die nicht tot zu kriegende Botschaft.
Pfarrer Martin Dubberke, Gedanken zum Monatswort für den März 2024 aus Markus 16,6
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