ANgeDACHT - Wie weit reichen die Kräfte?

Pfr. Gottfried von Segnitz
Bildrechte Klaus Wölfle

Es geht nicht mehr um Millionen und Milliarden. Jetzt sind wir bei einer halben Billion.

Unvorstellbar.

Als Zahlen über die Höhe einer möglichen zusätzlichen Verschuldung in diesen Tagen durchsickerten, stieg der Zinssatz für eine derartige Kredithöhe für unsere Republik, von 2,5 % auf 2,7 %. Volkswirte können die Lage besser einordnen und erläutern.

Spürbar ist überall: Unser Land will in Verbundenheit auf einem guten Kurs geführt und gehalten werden. Auch der persönliche und gesellschaftliche Einsatz dafür ist nötig und bewundernswert. Viele erinnern sich als ehrenamtliche und hauptamtliche Unterstützende an das Hochwasser im Jahr 2024. Andere engagieren sich in den Herausforderungen der Integration besonders seit den Flüchtlingskrisen, alle erinnern sich an die Jahre der Pandemie. Der noch immer wütende Krieg in der Ukraine ist neben anderen eine beschämende, die Gegenwart enorm fordernde Herausforderung. Bald darf ich „Ritter der Tafelrunde“ kennenlernen, die sich vorgenommen haben, von München aus bei unterschiedlichen Krisenlagen kochend und spülend mit dafür zu sorgen, dass eine zupackende Helferschar gut versorgt werden kann. Auch das gehört zu unserer Wirklichkeit. 

Weil auf allen Ebenen sich viele verlässlich, verantwortlich, kreativ und mutig einbringen, genießen unser Staat und seine Organe nach innen und außen hohe Kreditwürdigkeit. In den gegenwärtigen Veränderungen bitten wir Gott um Kräftigung und Spielräume für Frieden und Freiheit in Verbundenheit. Mit neuen gut organisierten „Koalition der Willigen“ können die Kräfte vielleicht noch weiter reichen.

Neu aber ist für mich der signifikante Wechsel bei den Kreditkonditionen. Er mahnt, mit allen uns zu Verfügung stehenden und auch den noch nicht vorhandenen Mitteln realistisch, mutig und nach bestem Wissen und Gewissen pfleglich umzugehen.

In der beginnenden Passionszeit stellt uns dieser Mangel in die Gemeinschaft derer, die unter harten Konditionen der Welt um den Reichtum der Geheimnisse Gottes wissen: Im Angesicht von Not und Schuld wird meine und unsere Kreditwürdigkeit nicht erschwert, Gott tritt selbst in Haftung. Es ist für ihn Ehrensache, rettend für unsereinen einzutreten. Damit wir unter Druck von seiner Kraft erst recht zärtlich umworben und umhüllt solidarisch und menschlich leben können. Er bittet dafür zu Tisch und schenkt uns sein Leben, seine Kraft. 

Eine gesegnete Passionszeit erfüllt von ihm, der uns seinem Weg staunend folgen lässt

wünscht Ihnen Pfarrer Gottfried von Segnitz