ANgeDACHT - Du tust mir kund den Weg zum Leben

Pfarrer Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

Als ich den Monatsspruch für den Februar sehe, denke ich so bei mir: Passt!!!  „Du tust mir kund den Weg zum Leben“ (Psalm 16,11) Ja, so und nicht anders ist es. Die zurückliegenden Tage in unserem Land, in unserer Republik gehen mir nicht aus dem Kopf. Und natürlich denke ich dabei an den 23. Februar. Ein lieber Kollege von mir würde jetzt wahrscheinlich fragen: „Ja, sind die jetzt alle vogelwild geworden?“

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr habe ich das Gefühl, dass uns der Kompass verloren gegangen sein muss.  Vor diesem Hintergrund kann uns allen in dieser aufgeheizten Situation gegenseitiger Schuldzuweisung und doch gemeinsamen Versagens der Monatsspruch eine Orientierung anbieten. Dieser Vers spricht von der Führung und der Freude, die wir in Gottes Gegenwart finden können. In Zeiten politischer und gesellschaftlicher Debatten, wie der aktuellen Asyldebatte sowie der bevorstehenden Bundestagswahl, kann dieser Vers uns daran erinnern, dass Gottes Wege zum Leben führen und dass wahre Freude und Erfüllung in seiner Gegenwart zu finden sind.

Die Asyldebatte fordert uns heraus, über Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Mitgefühl nachzudenken. Als Christinnen und Christen sind wir aufgerufen, den Weg des Lebens zu suchen, der in der Liebe und Fürsorge für unsere Mitmenschen besteht, unabhängig von ihrer Herkunft. In der Bibel sehen wir immer wieder, wie Gott sich um die Schwachen und Fremden kümmert, und wir sind eingeladen, diesem Beispiel zu folgen. Von Jesus Christus können wir lernen, dass und wie Integration gelingen kann. Doch dazu muss man mutig Widerstände überwinden. Selbst die Jünger Jesu haben das nicht immer sofort kapiert. Doch so, wie in unserem Land gerade über die Schließung von Grenzen diskutiert wird, schließen wir auch die Grenzen voreinander in unserem Land. Die Fronten zwischen den Menschen in unserem Land verhärten sich und damit werden Lösungen immer schwieriger.

Der Monatsspruch öffnet diese Mauer zwischen den Menschen, um dem Weg zum Leben zu folgen, den uns Gott kundtut. Und das ist der Weg der Liebe.

Möge dieser Psalm uns ermutigen, in Gottes Gegenwart zu bleiben und seine Weisheit zu suchen, während wir uns mit den Herausforderungen unserer Zeit auseinandersetzen

Euer Pfarrer Martin Dubberke