KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 25 - Der Altar im Neuen Testament

Kirchenausstattung - Der Altar im Neuen Testament
Bildrechte Martin Dubberke

Der Altar im Neuen Testament hat eine deutlich tiefere symbolische Bedeutung als im Alten Testament. Waren im Alten Testament die Altäre immer physischer Natur, geht es nun über das Physische hinaus. War der Altar ein Ort der Opferung und der Begegnung mit Gott, so wird nun diese Vorstellung durch das Opfer Jesu Christi am Kreuz erfüllt und transformiert.

Was bedeutet das? – Transformation meint in diesem Fall, dass sich im Neuen Testament nun der Fokus von physischen Opfern zu einem geistlichen Verständnis von Opfer und Hingabe verschiebt. Es werden nun keine Tieropfer mehr dargebracht, um die Sünden zu sühnen und Gemeinschaft mit Gott zu haben. Diese Opfer waren ursprünglich notwendig, um die Beziehung zwischen Gott und den Menschen zu erhalten.

Mit dem Kommen Jesu Christi und seinem Tod am Kreuz findet diese Praxis ein Ende, weil Jesus nun das ultimative Opfer ist, das einmalig und ausreichend ist, um alle Sünden zu sühnen.

So schreibt der Autor des Hebräerbriefs im Kapitel 10, Vers 10:

Durch diesen Willen sind wir geheiligt ein für alle Mal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.

Nun sind keine weiteren Tieropfer mehr nötig. Jesus Christus ist durch seinen Tod am Kreuz das letzte Opfer. Der Autor des Hebräerbriefes geht sogar noch einen Schritt weiter: Jesus wird als Altar dargestellt. Jesus ist derjenige, der das endgültige Opfer gebracht hat und damit alle anderen Opfer überflüssig macht.

Diese Transformation zeigt sich auch in der Aufforderung, unser Leben als lebendiges Opfer darzubringen, wie Paulus in seinem Brief an die Römer im Kapitel 12, Vers 1 schreibt:

Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.

Der Altar wird nun zu einem Symbol für unsere tägliche Hingabe und unser Streben, Gott in allem, was wir tun, zu ehren. Es geht um eine innere Haltung der Anbetung und des Dienstes und nicht mehr um äußere Rituale.

Mit Römer 12,1 ermutigt uns Paulus als Gläubige, unseren Körper als lebendiges Opfer darzubringen, was eine geistliche Anbetung ist. Dies zeigt, dass der Altar nicht mehr ein physischer Ort ist, sondern ein geistlicher Akt der Hingabe an Gott.

Der Altar im Neuen Testament wandelt sich von einem Ort für Tieropfer, zu einem Symbol für das Opfer Jesu und unsere geistliche Hingabe.

Doch was ist Hingabe? Hingabe bedeutet, unser Leben und Handeln bewusst Gott zu widmen und sich von ihm leiten zu lassen. Sprich, seine Gebote und Werte in unseren Alltag zu integrieren. Solche Hingabe ist unsere Antwort auf die Liebe und das Opfer Jesu Christi.

Dass der Altar auch ein Ort der Versöhnung ist, macht Jesus in Matthäus 5,23-24 deutlich, wenn er sagt:

Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe.

So kommen am Altar Versöhnung und Anbetung zum Tragen.

Pfr. Martin Dubberke