Unser Leben besteht aus Veränderungen. Ob es einem nun gefällt oder nicht. Früher habe ich immer über meine Eltern oder Großeltern geschmunzelt, wenn sie gesagt haben, dass früher alles besser gewesen ist. Ich habe dann gerne gesagt: „Es war anders.“ Und heute? Heute mit sechzig Jahren bin ich selbst in einem Alter, in dem ich zurückblicke und zuweilen der Versuchung erliege und sage, das oder das ist früher wirklich besser gewesen.
Ich weiß nicht, ob es früher besser gewesen ist, aber es fühlte sich besser an. Ich fühlte mich in den Zeiten des kalten Krieges sicherer als heute. Aber war der kalte Krieg deshalb besser? Nein, wir wissen heute, dass er uns in viele Schwierigkeiten hineingeführt hätte, wenn er nicht zu einem Ende gekommen wäre.
Und heute leben wir in einer schon wieder ganz anderen Situation. Unsere Demokratie ist so gefordert wie noch nie, seit es diese Demokratie und dieses Grundgesetz in unserem Land gibt.
Aber was hat das mit dem Monatsspruch zu tun? – Es geht um das Thema Vertrauen. Mose sagte zu seinen Leuten, die lieber Sklaven der Ägypter geblieben wären, weil es für sie so vertraut war, so bequem war, so klar geordnet war, eben satt und bequem, aber halt in der Knechtschaft und nicht in der selbst verantworteten Freiheit, sondern Entmündigung:
Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der HERR euch heute rettet.
2. Mose 14,13
Es ging darum, Gott zu vertrauen, weil nur Gott der Garant der Freiheit ist und nur Gott die Wege in die Freiheit und damit letztlich in den Frieden öffnet. Und so sprach Gott zu Mose:
Du aber hebe deinen Stab auf und recke deine Hand über das Meer und teile es mitten durch, dass die Israeliten hineingehen, mitten durch das Meer auf dem Trockenen.
2. Mose 14,16
Es geht nicht darum Gefangener seiner Vergangenheit zu bleiben, sondern sich von Gott in eine freiheitliche und friedliche Zukunft befreien zu lassen. Gott öffnet uns diese Wege. Und diese Wege zu gehen, dazu braucht’s Mut. Und die Geschichte mit Gott zeigt, dass dieser Mut immer belohnt worden ist. Also lasst uns mutig sein und Gott folgen.
Herzlichst Euer
Pfarrer Martin Dubberke
Gedanken zum Monatsspruch Juni 2024 aus 2. Mose 14,13