Jesus Christus spricht: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet.
Matthäus 5,44-45
Was für eine Herausforderung?!? Ich denke an meine Eltern und Großeltern und frage mich, ob sie damals im Krieg in der Lage dazu gewesen sind, für die Feinde zu beten, während sie im Luftschutzkeller gesessen haben. Wenn ich mit meinem Vater darüber gesprochen habe, hatte er, der als der Krieg begann, neun Jahre alt war, ganz eigene Worte.
Und natürlich denke ich auch an die Menschen, die in der Ukraine oder an anderen Orten Schutz vor Bomben und Raketen suchen oder versuchen, den Feind militärisch zurückzudrängen, ihn in seine Grenzen zu bringen. Ich habe Interviews mit Opfern und Soldaten vor Augen, die ich im Fernsehen gesehen habe, die weit von dem entfernt sind, was dieser Monatsspruch von uns fordert. Und mal ganz ehrlich: Ich kann es sogar verstehen. Und ich weiß nicht, wie es mir ginge, wenn ich in einem Keller Schutz vor den Raketen suchen müsste oder meine Söhne mit der Waffe in der Hand an der Front kämpfen müssten.
Ich bin in einer Zeit und an einem Ort aufgewachsen, wo die Bedrohung immer eine Rolle gespielt hat, aber letztendlich der Krieg in unseren Breiten unvorstellbar gewesen ist. Das hat sich geändert. Ich finde, er ist unheimlich vorstellbar geworden.
Und weil ich nicht will, dass meine Söhne gegen andere Menschen die Waffe erheben müssen und sie gegebenenfalls töten müssen, bete ich für die Feinde des Friedens, dass sie ein Einsehen haben mögen, dass Krieg auch ihr eigenes Leben, ihre eigenen Familien kosten wird. Wie viel schöner ist es, zu erkennen, dass wir alle Kinder des gleichen Vaters im Himmel sind, dass wir eine Familie sind, in der man sich auch mal streiten kann, aber nicht töten darf. Drum lasst uns unsere Feinde lieben und für sie beten, damit es nicht zum Äußersten kommt, damit wir aus voller Kehle singen können:
Ein Wohlgefalln Gott an uns hat;
nun ist groß Fried ohn Unterlass,
all Fehd hat nun ein Ende.
Pfarrer Martin Dubberke, Gedanken zum Monatsspruch für den Juli
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Liturgischer Kalender
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Wochenspruch:
Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. ( Spr 14,34 )
Wochenpsalm: Ps 130
Predigttext: Lk 13,(1–5)6–9
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