Irgendeine sündige Leidenschaft

Pfr. Martin Dubberke
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Liebe Geschwister, wenn man die drei Worte „irgendeine sündige Leidenschaft“ hört, denkt man doch sofort an recht lustvolle Dinge. Also, zumindest mir geht es so. Da schwingt mit, dass sündige Leidenschaften recht lustvoll sind und man deshalb sehr schwer von ihnen lassen kann, weil sie doch auch Ausdruck eines leidenschaftlichen Lebens sein können, weil sie etwas sind, was mich bindet.

Wenn es um „leidenschaftlich leben“ geht, dann geht es auch um Leben in der Nachfolge Jesu Christi, geht es um unseren Glauben, geht es – wie Bonhoeffer sagt – um die Feststellung:

„Nur der Glaubende ist gehorsam, und nur der Gehorsame glaubt.“ (DBW 4, 52)

Die drei Worte „irgendeine sündige Leidenschaft“ stammen aus Dietrich Bonhoeffers Buch „Nachfolge“. Ein spannendes, aufregendes und vor allem inspirierendes Werk, wenn es darum geht, was uns bindet, was uns hindert Jesus wirklich nachzufolgen. Wir haben es gerade gehört, als Ilse Göhmann aus dem Lukas-Evangelium vorgelesen hat. Jesus ruft Menschen in seine Nachfolge. Aber nicht alle folgen ihm so bedingungslos wie Petrus und die anderen elf Jünger. Lukas erzählt, was uns alles hindern kann, dem Ruf Jesu zu folgen, z.B. unsere eigene Bequemlichkeit, die uns in unseren vier Wänden, unserem Beruf geboten wird, ein anderer will seinen Vater noch begraben und ein anderer will sich noch von den Seinen verabschieden. Die Reaktion Jesu darauf klingt in unseren Ohren schon fast hartherzig, aber sie hält uns vor Augen, was es wirklich bedeutet, dem Ruf Jesu zu folgen, nämlich komplett sein altes Leben hinter sich zu lassen. Der Gewinn ist dann die Sicherheit und Verbindlichkeit der Gemeinschaft mit Jesus Christus.

Ich lese mal die Stelle „irgendeine sündige Leidenschaft“ im Kontext vor:

Du beklagst dich darüber, daß du nicht glauben kannst? Es darf sich keiner wundern, wenn er nicht zum Glauben kommt, solange er sich an irgendeiner Stelle in wissentlichem Ungehorsam dem Gebot Jesu widersetzt oder entzieht. Du willst IRGENDEINE SÜNDIGE LEIDENSCHAFT, eine Feindschaft, eine Hoffnung, deine Lebenspläne, deine Vernunft nicht dem Gebot Jesu unterwerfen? Wundere dich nicht, daß du den heiligen Geist nicht empfängst, daß du nicht beten kannst, daß dein Gebet um den Glauben leer bleibt! Gehe vielmehr hin und versöhne dich mit deinem Bruder, laß von der Sünde, die dich gefangenhält, und du wirst wieder glauben können! Willst du Gottes gebietendes Wort ausschlagen, so wirst du auch sein gnädiges Wort nicht empfangen. Wie solltest du die Gemeinschaft dessen finden, dem du dich wissentlich an irgendeiner Stelle entziehst? Der Ungehorsame kann nicht glauben, nur der Gehorsame glaubt. (DBW 4, 56-57)

Bonhoeffer sagt sogar:

„Hier wird der gnädige Ruf Jesu Christi in die Nachfolge zum harten Gesetz: Tue dies! Laß jenes!“ (DBW 4, 57)

Es geht also, um die Frage, was uns bindet, um leidenschaftlich Jesus nachfolgen zu können, leidenschaftlich zu leben.

Bonhoeffer nennt uns Beispiele solcher Bindung: Du willst eine Feindschaft nicht dem Gebot Jesu unterwerfen?

Das ist eine feststellende Frage. Feindschaften sind ungeheuer feste Bindungen. Jeder in unserem Leben kennt Feindschaften, hat vielleicht sogar Feindschaften und weiß daher auch um ihre emotionale Bindekraft, wie schwierig es ist, von dieser Feindschaft zu lassen, welche emotionalen Massaker damit verbunden sein können. Und wir erleben es seit gut einem halben Jahr, welche Auswirkungen politische Feindschaften haben. Stellen wir uns nur einmal vor, was sich ändern würde, unterwürfe man diese Feindschaft dem Gebot Jesu? Ich weiß nicht, ob sein Handeln politischer oder christlicher Vernunft folgte, aber Michail Gorbatschow, der gestern zu Grabe getragen wurde, hat uns deutlich gemacht, was es bedeutet, Feindschaft aufzukündigen. Das wurde für zig Millionen Menschen spürbar und erlebbar.

Ein anderes Beispiel Bonhoeffers sind meine eigenen Lebenspläne. Was passiert, wenn ich diese dem Gebot Jesu unterwerfe?

Wir alle haben Lebenspläne. Aber wie sklavisch haben wir an ihnen festgehalten? Wie zwanghaft mussten wir sie im Rahmen eines Zeitplans umsetzen? Wie oft sind unsere Lebenspläne gescheitert, weil wir uns verkrampft haben, in sie verbissen haben? Ich kenne viele solcher Geschichten, in denen Menschen Opfer ihrer eigenen Lebenspläne geworden sind, weil sie sich nicht so umsetzen ließen, wie sie es einst geplant hatten. Der Mensch denkt, aber Gott lenkt. Was passiert, wenn ich mich diesem Lenken nicht anvertrauen möchte.

Ich habe auch so einen Lebensplan gehabt, an dem ich festgehalten habe. Ich wollte nämlich unbedingt Pfarrer werden. Aber als ich mit meinem Vikariat fertig war, sah die kirchliche Realität so gänzlich anders aus. Die Berliner Kirche brauchte uns nicht und schickte nahezu alle von uns in die Arbeitslosigkeit fern jeder kirchlichen Berufsperspektive. Da stand ich nun mit meinem Lebensplan mit einem Male ziemlich verloren und orientierungslos da. Was sollte ich denn jetzt mit meinem Leben machen? Meine ganze Existenz hing daran. Ich hatte doch nur das eine gelernt, womit sollte ich nun meinen Lebensunterhalt verdienen. Alles verloren, weil ich unbedingt auch in meinem Beruf Jesus folgen wollte.

Es brauchte eine Weile, bis ich mich von diesem existentiellen Schock erholt hatte. Und der Moment der Erholung setzte in dem Moment ein, als ich erkannte, dass es nicht darum geht, meinen Lebensplan umzusetzen, sondern meinen Lebensplan, also mein Leben Jesus zu unterwerfen. „Unterwerfen“ ist schon ein sehr hartes Wort, aber es meint auch, demütig zu werden. Ich gab meinen Lebensplan und damit mich selbst noch einmal ganz anders in Jesu Hände und vertraute mich Jesus an, erfüllt von der Neugier, was er nun mit mir vorhat, was er für mich bereithalten wird.

Und ich bin mir sicher: Hätte ich mich nicht auf ihn eingelassen, hätte ich heute nicht so ein erfülltes Leben. Dann hätte ich nicht meine Frau kennen- und lieben gelernt, hätte nicht meine beiden Söhne, hätte ich nicht eine so spannende und mich bereichernde Berufsbiographie, mit der ich am Ende doch am Ziel meines Lebensplans angekommen bin, nämlich Pfarrer zu sein. Ich bin da angekommen, weil ich meinen Lebensplan dem Gebot Jesu unterworfen habe. Und so geht es mir heute noch mit vielen Entscheidungen, die ich treffe, dass ich sie aus dieser Erfahrung heraus treffe.

Und auf der anderen Seite habe ich viele Menschen in meinem Leben getroffen, denen das nicht gelingt, die Gefangene ihrer eigenen Biographie sind. Ich denke hier an einen Mann, den ich schon seit einer Weile seelsorgerlich begleite. Er ist so alt wie ich. Also, kurz vor Sechzig oder eben Ende Fünfzig. Dieser Mann ist gefangen in seiner Biographie, dem Vater, der ihm alles verwehrt hat, der ihm auch den Beruf vorgeschrieben hat, der für ihn auch heute noch schuld an der Misere seines Lebens ist. Wenn er glauben könnte, müsste er alle diese alten Bindungen verlassen, die ihn daran hindern, zu leben. Vielleicht war es ja Jesus selbst, der diesen Mann, der Atheist ist, vor einer Weile an meine Tür geführt hat, damit er einen anderen Weg in seinem Leben erkennen kann? Der Mann hat eine ungeheure Sehnsucht nach einem gelingenden Leben. Er möchte gerne so leidenschaftlich leben, aber es gelingt ihm nicht, weil er sich aus dieser alten, feindschaftlichen Bindung seinem Vater gegenüber nicht lösen kann. Und das, obwohl dieser schon so lange tot ist. Dennoch hat er noch immer Macht über ihn, weil er ihm diese Macht gelassen hat, denn sie bietet ihm leider Sicherheit, die Sicherheit auch mit Ende fünfzig und damit bald sechzig noch immer nicht für das eigene Leben verantwortlich zu sein zu müssen, sondern stets andere für seine eigene Misere verantwortlich zu machen, für sein Scheitern im Leben, in dem er auch für seine Kinder keine Verantwortung übernommen hat, weil er für sein eigenes Leben keine Verantwortung übernehmen konnte und auch noch nicht kann. Statt leidenschaftlich zu leben, leidet er leidenschaftlich. Was könnte sich für sein Leben alles ändern, wenn es ihm gelänge, sein Leben dem Gebot Jesu zu unterwerfen, sich ihm anzuvertrauen?

Wie geht es Euch? Wo seid Ihr gebunden? Wo geht es uns selbst so, wie dem reichen Jüngling, der Jesus fragt, wie er das ewige Leben erlangen könne? Jesus nennt ihm sofort die Erfüllung der zehn Gebote. Aber das befriedigt den jungen Mann nicht. Das täte er ja schon alles. Er will wissen, was er noch machen könnte, was da noch fehlen würde. Und Jesus antwortet nur noch, dass er alles, was er habe, verkaufen solle, um so einen Schatz im Himmel zu haben, und, dass er ihm folgen solle. Der Jüngling konnte ihm nicht folgen, weil er sich nicht lösen konnte.

Wir leben in einer Welt, in der sich die Menschen nicht lösen können, weder wir selbst noch die Politiker, die wir für alles verantwortlich machen. Wir sind nicht nur – wie der reiche Jüngling – durch unsere Beziehungen und den Besitz gebunden, sondern viel stärker noch durch unsere Vorstellungen, Gedanken und Ideologien.

„Nachfolge ist die Bindung an Christus; weil Christus ist, darum muss Nachfolge sein.“ (DBW 4,47)

Ist Euch vielleicht aufgefallen, dass wir in diesem Gottesdienst nicht das Glaubensbekenntnis gesprochen haben? Als ich in dem liturgischen Ablauf, den ich von meinem Kollegen für diesen Gottesdienst bekommen habe, gesehen habe, dass auf das Glaubensbekenntnis verzichtet wird, war ich recht irritiert. Aber dann wurde mir klar, dass Nachfolge nicht das gesprochene Bekenntnis des Glaubens an Jesus ist, sondern das gehorsame Tun das eigentliche Bekenntnis ist.

Jesus ruft uns auch heute noch in seine Nachfolge. Nur ist es heute schwieriger für uns geworden, ihn zu erkennen als vor zweitausend Jahren, als er noch in Fleisch und Blut war, wenn er vor einem stand und sagte: „Folge mir nach!“

Das „Folge mir nach!“ kann uns an so vielen Orten erreichen, im Gottesdienst, in einer leeren Kirche, auf dem Berg oder wenn uns Jesus an die Tür eines Pfarrhauses führt und dort klingeln lässt. Und ihm zu folgen, ist am Ende immer unsere eigene Entscheidung verbunden mit allen damit verbundenen Konsequenzen. Auch das hat Jesus Christus deutlich gemacht.

So, und nun macht was draus ;-)

Amen.

Pfarrer Martin Dubberke, Predigt am 12. Sonntag nach Trinitatis, 4. September 2022, in der Christuskirche zu Oberammergau im Rahmen der Sommerpredigtreihe „Leidenschaft Leben“

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Im Augenblick trage ich eine grüne Stola. Eigentlich ist die meiste Zeit im Jahr grün. Die Zeit zwischen Sonntag Septuagesimä und Estomihi also die Vorpassionszeit und die Trinitatiszeit – sprich:  die ganzen Sonntage ab Trinitatis bis zum Vorletzten Sonntag des Kirchenjahres – sind grün. In dieser Zeit hängen am Altar und der Kanzel grüne Antependien. Und wer eine Stola trägt, legt sich eine grüne Stola um.

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Am Erntedankfest haben viele Menschen in unserer Gemeinde zum Gelingen beigetragen. Das ist Gemeinde. Euch allen sage ich, sagen wir herzlichen Dank und Vergelt’s Gott zu. Dieses Erntedankfest war auch ein wenig Erntedank für alle bisherigen Mitglieder des Kirchenvorstands, die in den vergangenen sechs Jahren sich für die Zukunft unserer Gemeinde engagiert haben. Nun stehen die Wahlen vor der Tür. Wir freuen uns, dass wir einen guten Mix aus erneut Kandidierenden und neuen Gesichtern haben.

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Der Klassiker: Zwei Menschen begegnen einander. Fragt der eine den anderen: „Na, wie geht es Dir?“ Und der andere antwortet: „Ach, ich kann nicht klagen.“

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Am Montag ging es für uns Pfarrer nach Herzogsägmühle. Die Dekanatskonferenz stand mal wieder im Kalender. Alle vier Wochen kommen die Pfarrerinnen und Pfarrer, die Diakoninnen und Diakone zur Dekanatskonferenz zusammen. Da gibt es immer einen inhaltlichen Teil und einen sogenannten Geschäftsteil. Dieses Mal hatte die Notfallseelsorge den inhaltlichen Teil vorbereitet. Auf dem Programm standen Feuerlöschen und Reanimation. Also, eigentlich alles, was wir Pfarrerinnen und Pfarrer tagtäglich machen müssen.

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Im Rahmen der Paramentik spielen auch die Abendmahlstücher eine wichtige Rolle. Sie werden von der Gemeinde in der Regel aber nicht als Teil der Paramentik wahrgenommen. Wer in einen evangelischen Abendmahlsgottesdienst kommt, kann immer sofort erkennen, dass es sich um einen solchen handelt, weil das Abendmahlsgeschirr, Kelch und Patene vorbereitet auf dem Altar auf einem Tuch stehen und von Tüchern verdeckt sind. Es gibt insgesamt vier Abendmahlstücher: Das Corporale, das Purificatorium, die Palla und das Velum.

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Am Sonntag hat unser Regionalbischof Thomas Prieto Peral unsere frühere Vikarin Regina Ober als Pfarrerin unserer Kirche in der Johanneskirche ordiniert. Und von Frau Dr. Gabriele Hoerschelmann, der Direktorin von Mission eine Welt, wurde sie nach Nicaragua ausgesandt, wo Sie nun in den kommenden drei Jahren leben und arbeiten wird. Regina hielt eine leidenschaftliche und beeindruckende Predigt, die spürbar die Herzen der Gottesdienstgemeinde erreichte. Im Anschluss gab es für Regina einen Empfang im Gemeindehaus mit vielen Umarmungen, Reden und Tränen.

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Auf unserem Altar in der Johanneskirche liegt mittlerweile immer wieder eine Altardecke. Das ist eine gute alte kirchliche Tradition. Es ist der Tisch des Herrn und der Tisch des Herrn ist eben gut gedeckt. Das machen wir doch zu Hause auch, wenn wir Besuch bekommen. Wir legen unsere schönste Decke auf den Tisch und dekorieren ihn. Wir stellen unser bestes Geschirr auf den Tisch. Und genauso machen wir es mit dem Altar. Wir stellen schöne Blumen auf ihn, Kerzen, das Kreuz, die Heilige Schrift, eine schöne Altardecke, weil wir uns über die Gegenwart Gottes in unseren Gottesdiensten freuen.

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IMMOBILIEN

Was für eine verrückte Woche haben wir hinter uns? Am Montag hatte ich noch ein langes Gespräch mit einem der Investoren für das Projekt in Garmisch. Aktuell sieht es leider nicht sehr gut aus. Auf dem Grundstück liegen Dienstbarkeiten unter anderem auch aus den Dreißiger Jahren und es gibt drei Anrainer, die darauf nicht verzichten wollen, auch wenn deren Grundstücke mittlerweile öffentlich erschlossen sind. Damit können wir das Grundstück aktuell nicht in der geplanten Weise verwerten, sondern müssen eine neue Lösung finden.

KW 37 - Ein kleiner Wochenrückblick

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Saisonende

Eine dichte Woche ist nun zu Ende gegangen. Am Montag ging mit dem Abschlussgespräch mit unserem Kurprediger Manfred Meyer die Kurseelsorge-Saison 2024 zu Ende. Manfred Meyer ist einfach ein Schatz, ein Mann mit wunderbarem Humor und eigentlich ganz jung trotz seiner demnächst 84 Jahre. Aber heuer war er zum letzten Mal als Kurprediger bei uns. In Zukunft will er mit seine lieben Frau als Kurgast kommen.

Schule der Sorglosigkeit

Schule der Sorglosigkeit
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Liebe Geschwister, niemand soll und will sagen, wir hätten keinen Grund zur Sorge. Die Wahlen vor einer Woche haben deutlich gemacht, auf welchen Abgrund wir in unserem Lande zulaufen, ja geradezu wie in Panik versetzt losrennen. Und dann plakatiere ich in dieser Woche auch noch diesen Gottesdienst als „Schule der Sorglosigkeit“.

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Kultur

Die letzte Woche der Sommerferien startet mit Kultur und Presse. In der Galerie unsere Gemeindehauses. Eveline und Manfred Eberle hängen die neue Ausstellung in der Galerie des Gemeindehauses. Wir präsentieren dieses Mal Werke einer ukrainischen Künstlerin, die bei uns in Garmisch-Partenkirchen ein neues Zuhause gefunden hat. Unter der programmatischen Überschrift „Alles Menschen“ zeigt Larysa Shadronova beeindruckende Portraits. Natürlich ist auch wieder Meggy Schäfer mit ihrer Kamera dabei und macht von uns allen Fotos für das Tagblatt.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 6 - Das Collarhemd - eine protestantische Erfindung

Das Collarhemd - eine protestantische Erfindung
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Ich kann mich noch sehr gut erinnern, als ich mal vor vielen Jahren in Berlin-Spandau auf dem Bahnhof stand. Ich war auf dem Weg nach Havelberg, wo ich einen Gottesdienst hatte. Die ganze Zeit ging vor mir ein Mann auf und ab und schließlich sprach er mich an: „Sind hier bei uns im Dekanat neu? Ich habe Sie bei uns noch nie gesehen.“ Der Mann hielt mich für einen katholischen Pfarrer, weil ich ein Collarhemd trug. Als ich ihm sagte, dass ich nicht der Neue im Dekanat sei, antwortete er: „Dann sind Sie sicherlich Lutheraner.

Kirchenwahl 2024

Kirchenwahl 2024
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Im Oktober geht nach sechs Jahren die Legislatur des aktuellen Kirchenvorstands zu Ende. Nachdem in der Legislatur 2012 bis 2018 die Fusion der beiden evangelischen Gemeinden Partenkirchen und Garmisch-Grainau zur neuen Evangelischen-Lutherischen Kirchengemeinde Garmisch-Partenkirchen auf den Weg gebracht, beschlossen und vollzogen wurde, wurde in der zurückliegenden Legislatur das Gemeindehaus Partenkirchen energetisch saniert und ist nun zentraler Mittelpunkt unseres Gemeindelebens und sehr beliebt bei Vereinen und Institutionen unserer Region.

Auf in die Zukunft

Werdenfels Wappen - Kirchenfenster in der Johanneskirche
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Die Entwicklung unserer Mitgliederzahlen

Der Blick in die Mitgliederzahlen unserer Gemeinde zeigt, dass es immer weiter nach unten geht. Wir sind nun im Juli bei 4002 Mitgliedern angekommen. Der Trend ist eindeutig und deckt sich mit der Entwicklung in unserer Landeskirche und auch der Kirche in Deutschland. Unsere Gesellschaft befindet sich mitten in einem Wandel, der die Relevanz von Glaube und Kirche nicht mehr für das eigene Leben und die Zukunft in Frieden und Freiheit erkennt. Aber auch unser Ort befindet sich in einem Wandel. So haben wir z.B.

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Gedanken zum Monatswort für den September 2024
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Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott, der ferne ist?
Jeremia 23,23

Ich schreibe meine Gedanken zum Monatswort am 2. September, also einen Tag nach dem 85. Jahrestag des von Deutschland entbrannten Zweiten Weltkriegs und einen Tag nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen. Der Abschnitt, dem das Monatswort entnommen ist, wird in der Lutherübersetzung mit den Worten überschrieben: „Über die falschen Propheten.“ Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Und gleich unter dieser Überschrift geht es so weiter:

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 5 - Das Barett - praktisch - aus der Mode

Das Barett - praktisch - aus der Mode
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Das Barett ist aus der Mode gekommen, zumindest im Pfarrberuf. Beim Militär oder der Polizei ist das Barett nach wie vor aktiver Teil der Uniform. Und eigentlich ist das Barett auch Teil der pfarramtlichen Dienstkleidung, also des Talars, der ja als Dienstkleidung durch König Friedrich Wilhelm III. von Preußen eingeführt wurde. Ich kenne heute kaum noch Kollegen oder gar Kolleginnen, die ein Barett besitzen oder tragen. Ich habe meines damals von meinem Konfirmationspfarrer geerbt.

Ihr sollt heilig sein

Ihr sollt heilig sein
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Liebe Geschwister, Gottes Wunsch ist, dass wir heilig sind. Aber was ist das? Ich sehe niemanden hier unter uns, über dessen Kopf ein Heiligenschein leuchtet. Wir sind doch eigentlich alle irgendwie kleinere oder auch größere Sünder.

Kalenderwoche 34 - Ein kurzer Wochenrückblick

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Sonntag

Die Woche beginnt mit dem Sonntag. Und irgendwie muss an diesem Sonntag der Heilige Geist in besonderer Weise unterwegs gewesen sein. Egal mit welcher Kollegin oder welchem Kollegen – aus welcher Gemeinde auch immer - ich mich in diesen Tagen ausgetauscht habe, jeder berichtete über sein ganz persönliches Heilig-Geist-Erlebnis in seinem Gottesdienst. Wenn das in so geballter Weise geschieht, macht mir das Mut für das, was vor uns liegt.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 4 – Die Stola – Das Joch Christi

Die Stola - Das Joch Chrisi
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Bis ich vor fünf Jahren nach Garmisch-Partenkirchen gekommen bin, hatte ich nicht ein einziges Mal eine Stola über dem Talar getragen. Und ich weiß noch, wie ich in einem Gottesdienst in der Johanneskirche meiner Frau zuraunte, dass ich niemals auf die Idee käme, eine Stola zu tragen. Heute käme ich mir ohne Stola nackt vor und manchmal halte ich Gottesdienste auch nur mit einer Stola über den Schultern.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 3 – Das Beffchen – Eine Frage des Bekenntnisses

Das Beffchen
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In meinem Amtszimmer hängt ein Bilderrahmen mit einem Beffchen, also den beiden weißen Stoffstreifen, die man am Talar trägt. Es ist mein erstes – obwohl: mein allerstes Beffchen hatte mir meine Mutter genäht. Also, dieses „erste“ Beffchen hängt bei mir im Rahmen, weil ich es nicht mehr trage. Als ich es mit meinem Talar gekauft habe, war ich nämlich noch ein unierter Vikar und heute als ordinierter Pfarrer bin ich Lutheraner. Aber was hat das eigentlich mit dem Beffchen zu tun? Am Beffchen kann ich erkennen, welches Bekenntnis die Trägerin oder der Träger hat. Ist es z.B.

Kalenderwoche 33 - Ein kleiner Wochenrückblick

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Montag

Am Wochenende ist Traudl Dörfler, die Wirtin der Aulealm mit 90 Jahren gestorben. Kommende Woche werden wir sie mit christlichem Geleit zu Grabe tragen. Lebensende und Lebensbeginn haben sich an diesem Montag die Hand gegeben. Zwei Taufgespräche, ein Seelsorgegespräch und dann noch eine außerordentliche Sitzung des Finanzausschusses. Dazwischen dann wie immer eine Menge Bürokram. Ach, und nicht zu vergessen: Am Montag traf unser neuer Kurkantor Volker Siefert ein, der aktuell eines unserer Pilgerzimmer bewohnt.

ANgeDACHT - Mehr als nur Verbinden

Pfarrer Martin Dubberke
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Der HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.
Psalm 147,3

Na, wer erinnert sich noch an seinen ersten Liebeskummer? Das war doch ein großes Drama. Wir wollten weder leben noch sterben. Unser Herz war gebrochen. Ein furchtbar schönes Gefühl. Wir erlebten mit einem Male, was Liebe wirklich mit einem anstellen kann. Und wenn dann jemand kam und uns tröstete, also mit Zuneigung unsere Seelen- und Herzenswunden verband, dann waren wir doch schon fast wieder mutig genug, uns erneut zu verlieben.

Kalenderwoche 32 - Ein kleiner Wochenrückblick

Rund um die Johanneskirche
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Abschied

Am Dienstag haben wir mit einem Trauergottesdienst in der Christuskirche Abschied von Herrn Dr. Zimmermann genommen. Karl Gerhard Zimmermann war über viele Jahre im Kirchenvorstand der Gemeinde Garmisch-Grainau. Hier nahm er auch die Aufgabe des Vertrauensmanns wahr. Zusammen mit seiner Frau war er später über zehn Jahre lang bei der Garmisch-Partenkirchner Tafel aktiv. Wir wollen ihn und seine Familie in unsere Fürbitten aufnehmen.

KIRCHENAUSSTATTUNG: Folge 1 - Alles aus Stoff

Alles aus Stoff - Kirchentextilien
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In unseren Kirchen gibt es Altäre, Orgeln, Ambos, Kanzeln, Kreuze und vieles andere mehr. Aber welche Bedeutung haben sie? Wozu sind sie gut? Warum liegt z.B. auf einem Altar eine Altardecke und stehen Kerzen und Blumen auf ihm? In unserer neuen Serie wollen wir dem auf den Grund gehen. Dabei greifen wir unter anderem auch auf ein kleines Buch unserer Landeskirche für Mesnerinnen und Mesner zurück, das den Titel „Gib acht!“ trägt.

Kalenderwoche 28 - Der kleine Wochenrückblick

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Montag

Eigentlich stand am Montag die Dekanatsausflugskonferenz aller Pfarrerinnen, Pfarrer, Diakoninnen und Diakone im Dekanat auf dem Programm. Eigentlich war es ein spannendes Thema. Wir wären zu Gast bei der Militärseelsorge in Mittenwald gewesen. Da aber so vieles auf meinem Schreibtisch lag wie z.B. Einsatzplanung Urlauberseelsorge, nachdem eine Seelsorgerin ausgefallen ist oder der Gemeindebrief noch weiter vorangebracht werden musste und vieles andere mehr.

ANgeDACHT - Mündige Christenmenschen

Pfr. Martin Dubberke
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Vor ein paar Tagen habe ich mich mit einem Mann bei mir im Amtszimmer getroffen, der mir einen entrüsteten Brief geschrieben hatte, dass er jetzt aus der Kirche austreten werde, weil er sich nicht vom Bischof vorschreiben lassen wolle, was er nicht wählen soll. Ich muss jetzt nicht vertiefen, um welche Partei es sich wohl dabei gehandelt haben könnte. Und natürlich kamen die ganzen Punkte zur Sprache, die dafür sorgen, dass sich so viele Menschen den Blauen anschließen.

Kalenderwoche 27 - Der Kleine Wochenrückblick

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Rasanter Wochenstart

Was für eine Woche? Am Montag stand für unsere Pfarramtssekretärinnen Caroline Höck und Barbara Emmerich noch einmal eine Fortbildung auf dem Programm. Dieses Mal per Video. Im Mittelpunkt stand das Thema Datenschutz.  So saßen die beiden im Pfarramt und der Referent, bei dem ich auch schon Datenschutz gemacht habe, trug in der ihm eigenen leidenschaftlichen Geschwindigkeit sein Thema vor. Nebenbei gesagt: Am Montag war für die beiden Kolleginnen ein besonderer Tag: Sie haben beide ihre Probezeit bestanden. Herzlichen Glückwunsch.

Kalenderwoche 26 - Ein kleiner Wochenrückblick

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Schmierereien

Die neue Woche begann nach Redaktionsschluss am Samstag, als unser Mesner Jan Kuper in der Johanneskirche im Altarraum und auch teilweise im Kirchenschiff an den Wänden Schmierereien mit wirren Worten, die keinen Zusammenhang ergaben, entdeckt hat. Am Sonntag kam dann die Polizei und wir nahmen meine Anzeige auf, nachdem die Polizei die Schäden dokumentiert hatte. Was nun folgte, waren neben einer eingeschränkten Öffnung der Johanneskirche nun die ganzen Verwaltungsmaßnahmen.

Kalenderwoche 25 - Ein kleiner Wochenrückblick

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Vorschau

Die Woche begann mit einem Termin mit unserer Prädikantin Elisabeth Thewes. Wer Elisabeth kennt, weiß, dass sie inzwischen berufsbegleitend Theologie studiert. Im Rahmen ihres Studiums muss sie auch ein religionspädagogisches Projekt auf den Weg bringen. Und das macht sie natürlich bei uns in der Gemeinde. Ort dieses Projekts wird die Christuskirche in Garmisch sein. Im Mittelpunkt steht das Thema Stiftshütte. Mehr wird aber heute noch nicht verraten.

ANgeDACHT - Vertraut

Pfr. Martin Dubberke
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Unser Leben besteht aus Veränderungen. Ob es einem nun gefällt oder nicht. Früher habe ich immer über meine Eltern oder Großeltern geschmunzelt, wenn sie gesagt haben, dass früher alles besser gewesen ist. Ich habe dann gerne gesagt: „Es war anders.“ Und heute? Heute mit sechzig Jahren bin ich selbst in einem Alter, in dem ich zurückblicke und zuweilen der Versuchung erliege und sage, das oder das ist früher wirklich besser gewesen.

ANgeDACHT - Die Kraft des Heiligen Geistes

Pfr. Martin Dubberke
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Himmelfahrt bedeutet Abschied zu nehmen. Der auferstandene Jesus Christus hat noch vierzig Tage lang seine Jünger begleitet, hat ihnen vom Reich Gottes erzählt und sie in besonderer Weise auf die Zeit vorbereitet, in der er nicht mehr unter ihnen sein wird. Das hat im Grunde genommen auch etwas mit einem guten väterlichen Handeln zu tun. Irgendwann werden Kinder flügge und leben ihr eigenes Leben, weil sie erwachsen geworden sind. Doch auf dem Weg dorthin werden sie von uns Eltern und damit auch den Vätern begleitet.

 

Suche zwei Wohnungen zur Vermeidung von Obdachlosigkeit

Wohnungssuche
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Ich weiß nicht, ob es klappt, aber es ist auf alle Fälle einen Versuch wert, auf diesem Weg Aufmerksamkeit für ein drängendes Problem zu schaffen. Ich suche für zwei Mitglieder meiner Gemeinde eine bezahlbare Wohnung.

Beide haben fast 50 Jahre in ihren Wohnungen gewohnt und sind nun akut von Wohnungslosigkeit bedroht. Jeder von uns kennt das berühmte Sprichwort von dem alten Baum, den man nicht mehr verpflanzt.