Heute noch dieser Termin. Oh, und dringend zum Sport. Wenn ich jetzt noch eine zündende Idee für das eine Projekt habe, dann muss das doch zu einem erfolgreichen Selbstläufer werden. Bei dem Konflikt in der Familie/ im Freundeskreis, da kann ich sicherlich vermitteln und schlichten, wenn ich Folgendes sage...
Kennen Sie dieses Gedankenkarussell? Einerseits neigt man zum Jahresbeginn dazu, bei den ganzen Vorsätzen, die man sich für das neue Jahr vornimmt – seien es Sport, Ernährung, eine neue Fähigkeit erlernen, schlechte Gewohnheiten ablegen. Andererseits kennen wir diese Gedanken auch quer durch das Jahr hinweg: Ich soll, ich muss. Die natürliche Begleiterscheinung ist dann neben dem Druck auch oft das Gefühl, von sich selbst enttäuscht zu sein.
1530, in der Hochzeit der Reformation, schreibt Martin Luther zahlreiche Trostbriefe an seinen Mitstreiter Melanchthon. Dieser verfasst zu dem Zeitpunkt das Augsburger Bekenntnis, die Confessio Augustana, die erste offizielle Darstellung des evangelischen Glaubens und mit großer politischer Strahlkraft. Das Dokument wurde dem Kaiser übergeben und Melanchthon fragte sich immer wieder, wie weit er bei Diskussionen über den Inhalt zu verhandeln bereit ist. Luthers Antwort in dieser komplexen Frage: Gott behält sich bei diesen Dingen etwas vor, auf dass wir mit all unseren Bemühungen, unserer Klugheit und unseren Fähigkeiten nie einen vollen Zugriff haben werden. Luther sagt schließlich, grob zusammengefasst, dass all unser menschliches (kluges) Mühen redlich und wichtig ist – aber ohne den Glauben daran, dass Gott etwas will und ermöglichen wird, doch zum scheitern verurteilt ist.
2020 war die Jahreslosung: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“. Es handelt sich um den Ausruf eines Vaters, der die Heilung seines Kindes von Jesus erbittet. Wir Menschen sollten uns darum bemühen, dass unsere (Ecke der) Welt, besser wird. Aber wir sind dabei angewiesen auf Gottes Gnade. Kein „ich muss“, sondern ein „ich darf, sofern du es willst“. Und damit werden wir nicht hilflos, sondern wir werden bestärkt und wir werden frei gemacht. Von Druck, der letztlich nur lähmt und klein macht.
Ihre Vikarin Regina Ober
Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen ausgedruckte Exemplare unserer Gemeindewoche mit dem ANgeDACHT, den aktuellen Terminen und Neuigkeiten aus der Gemeinde aus. Gerne können Sie die aktuelle Gemeindewoche runterladen und einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken.
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