Diesen Sommer begegnen mir viele Situationen, die in die Kategorie fallen „der Mensch denkt und Gott lenkt“. Diese Situationen reichen von Planänderungen, aufgrund des besonders unbeständigen Wetters, bis hin zu größeren Entscheidungen und Wünschen. Oft genug stehe ich jedenfalls da, zucke mit den Schultern und versuche dann, eben das Beste aus den neuen Gegebenheiten zu machen.
In dem Evangeliumstext für diesen Sonntag in Lukas 5 werden die Jünger Jesu auch mit so einer Planänderung konfrontiert. Sie waren die ganze Nacht über fischen, doch ohne Erfolg. Jetzt am Morgen steht dieser Jesus am Ufer und fordert sie auf, nochmal herauszufahren und erneut die Netze auszuwerfen. Entgegen all ihrem Erfahrungswissen! Sie sollen auf Gott vertrauen und einfach mal sehen, was passiert.
Es gibt verschiedene Übungen, bei denen man sich in ein Gottvertrauen hineinfühlen kann. Eine geht so: Man soll seine Uhr und sein Telefon zuhause lassen und sich für ca. zwei Stunden auf einen langen Spaziergang machen. Man kann auch zwischendrin den Bus nehmen. Man soll sich einfach von seiner Lust leiten lassen, denn ein festes „Ziel“ wird vermieden. Und dann wird geschaut, wem man unterwegs begegnet, oder welche Überraschungen man entdeckt. Welche Erfahrungen und Gefühle Gott einem schickt.
Die Jünger haben sich auf Jesus eingelassen und entgegen ihrer Erfahrung sind sie noch einmal herausgefahren. Draußen auf dem See wartete dann ein überreicher Fischfang auf sie. Die Netze waren so voll, sie konnten sie kaum herausheben. Uns wird nicht erzählt, wie schwer es den Jüngern fiel, auf Jesu Rat zu hören. Aber sie haben ihm vertraut und letzten Endes haben sie mit den Schultern gezuckt und haben das Beste aus der Situation gemacht. Es stellte sich heraus, das Wunderbares auf sie gewartet hat. Man kann sich fragen: Was, wenn es manchmal einfach gut wird?
Ihre Vikarin Regina Ober