Klein, perlmuttfarben, ganz nah an der großen Gottesperle, durch die erste Perle der Stille mit ihr verbunden, findet sich die Ich-Perle. Sie regt dazu an, über sich selbst nachzudenken. Fangen wir mal ganz im Hier und Jetzt an.
Wie geht es mir heute?
Wie fühle ich mich?
Müde und matt oder munter und tatkräftig?
Verzagt oder hoffnungsvoll?
Wer bin ich heute?
Doch wer oder was ist eigentlich „Ich“?
„Werde, der du bist“ sagte einst der große Philosoph Friedrich Nietzsche (1844-1900) Dieses kluge Wort zeigt uns, dass wir zum einen etwas Fertiges sind, zum anderen erst durch einen Werdegang hin zu etwas Vollendetem werden. Wie eine Blütenknospe, die alles in sich trägt, um eine Blüte zu sein, es jedoch erst werden muss.
Wenn „ich“ etwas zu Entwickelndes bin:
Wie, auf welche Art und Weise, werde ich „Ich“?
Denn das "Ich" sagen, geht dem einem schwer über die Lippen, dem anderen leicht. Es hat mit meinem Werdegang und Selbstbewusstsein zu tun und es hängt davon ab, wie ich zu mir selbst stehe. Wieviel Ich traue ich mir zu?
Oder übertreibe ich es vielleicht auch mal mit meinem Ich?
Martin Buber würde wohl sagen, dass ein Ich erst dann ein Ich wird, wenn es von einem anderen Ich als „Du“ angeredet wird. Wir erkennen, wer wir selbst sind, indem andere Menschen uns wahrnehmen. Die Sicht der Menschen um mich herum auf mein „Ich“ ist dabei immer bruchstückhaft: für den einen bin „Ich“ Vater, Mutter, Schwester, Enkel, Chef, Vorbild, Feindbild, Fremde, Geliebte, Freund...
Wer bin ich und was sind meine Rollen im Alltag?
Welches Ich wäre ich gerne?
Mit diesen Fragen kann und darf ich um mich selber kreisen. Doch wenn ich mich selbst finden will, so, wie ich wirklich bin, dann muss ich jemanden fragen, der mich vollkommen sieht und vollkommen kennt. Jemanden, der mich sogar besser kennt, als ich selbst meine, mich zu kennen.
Das erste und wahrhaft vollkommene „Ich“ ist wohl Gott. Und wie Paulus sagt:
Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin. (Korintherbrief 13,12)
Ihre Pfarrerin Birgit Schiel
Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen ausgedruckte Exemplare unserer Gemeindewoche mit dem ANgeDACHT, den aktuellen Terminen und Neuigkeiten aus der Gemeinde aus. Gerne können Sie die aktuelle Gemeindewoche runterladen und einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken.
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