„Ehrlich gesagt, mir graut vor dem neuen Schuljahr“, klagt die Lehrerin. Etliche Kollegenstellen konnten nicht besetzt werden, sie wird viel vertreten müssen. Dabei braucht sie doch schon viel Extra-Energie, Zeit und Geduld für die ukrainischen Kinder, die jetzt neu in der Klasse sitzen.
„Mir graut vor dem Winter“, sagt ein Mann, der nicht gerade einen dicken Geldbeutel besitzt. „Wenn die Energiepreise weiter steigen, kann ich meine Nebenkosten nimmer stemmen. Was soll dann werden?!“
„Wie mir vor der Operation graut!“, seufzt eine ältere Dame, die einen nötigen Eingriff lange hinausgeschoben hatte. Jetzt steht der OP-Termin fest. Sie hat Angst davor.
Leider gibt es immer wieder Situationen, in denen die Zukunft uns Angst macht. Niemand ist dagegen gefeit. Niemand wird behaupten können, stets optimistisch und allzeit positiv gesinnt durchs Leben zu gehen. Wir alle erleben mitunter anstrengende, beängstigende oder sogar grauenhafte Lebensphasen. Was kann da helfen? Woher bekommen wir in solchen Zeiten Energie und Kraft? In der Bibel hat jemand eine Antwort auf diese Frage gefunden. Er betet:
Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen?
(Psalm 27,1) Diese beinahe trotzige Grundeinstellung könnte hilfreich sein: Sich neu bewusstmachen, dass alles Leben letztlich von Gott kommt. Ohne mein Zutun geht jeden Morgen die Sonne auf. Ohne dass ich mich bewusst dafür entscheide, atme ich. Ohne meine Planung findet mein Körper Ruhe im Schlaf und entwickelt Abwehrkräfte. So viel Entscheidendes passiert ganz ohne meinen Einfluss. Fast alles Wichtige im Leben bekomme ich geschenkt. Sollte ich da Gott nicht zutrauen, dass er mich auch durch schwierige Lebensphasen führen wird? Genau das ist Glaube: hoffen, dass Gott mit seiner Liebe auch dann an meiner Seite ist, wenn ich mich hilflos, ohnmächtig und dem Grauen ausgeliefert fühle. In Jesus Christus hat er bewiesen, dass dieser Glaube Hand und Fuß hat.
Dass dieses Grundvertrauen auch Ihnen geschenkt wird und Sie viel Kraft für schwierige Zeiten daraus ziehen mögen, wünscht Ihnen von Herzen
Ihre
Pfarrerin Uli Wilhelm
Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen ausgedruckte Exemplare unserer Gemeindewoche mit dem ANgeDACHT, den aktuellen Terminen und Neuigkeiten aus der Gemeinde aus. Gerne können Sie die aktuelle Gemeindewoche runterladen und einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken.