"Macht vierzehn Euro sechzig", raunzt die Frau an der Supermarkt-Kasse mich an. Als ich ihr das Geld reiche, sagt sie keinen Ton. Ein paar Tage später bin ich wieder da. Jetzt sitzt eine andere Kassiererin da.
"Einundzwanzig fünfzig, bitte", sagt sie und "Danke!" als ich ihr das Geld gebe. Und dann verabschiedet sie mich mit einem Lächeln. Was für ein Unterschied! Um wieviel lieber habe ich heute hier eingekauft. Was ein bisschen Freundlichkeit und ein Dankeschön doch ausmachen, denke ich, und gehe viel beschwingter heim.
Seid reichlich dankbar
heißt es mehrmals im Kolosserbrief in der Bibel. Da geht es freilich um mehr als nur äußere Höflichkeit oder gutes Benehmen. Es geht vielmehr um eine Lebenshaltung, die einen Christenmenschen auszeichnet: Inmitten aller Probleme und Sorgen, die das Leben bereithält, versuchen wir beinahe trotzig, den Blick für das Gute zu behalten. Bewusst schauen wir auf die guten Dinge des Lebens, auf all das, was uns täglich von Gott geschenkt wird: Gesundheit vielleicht, genug zum Leben, einen fürsorglichen Partner, ein Zuhause, in dem man sich wohl fühlt oder die herrliche Gegend, in der wir leben dürfen.
Wer all das bewusst genießt und immer wieder mal Danke dafür sagt, dessen Dankbarkeit und Lebensfreude strahlen nach außen ab. Das wirkt ansteckend. Es verändert den Umgang miteinander. Das Leben gewinnt an Tiefe und Reichtum, wenn wir Danke sagen. Ich folge deshalb täglich einer kleinen spirituellen Übung, die ich von der Theologin Dorothee Sölle gelernt habe: Jeden Abend mache ich mir drei Dinge bewusst, die am zurückliegenden Tag gut waren. Drei Dinge, für die ich dankbar bin und für die ich Gott Danke sagen möchte. Selbst an ganz schwierigen Tagen finde ich die. Und merke, wie diese Übung mit der Zeit meinen Blick aufs Leben verändert. Probleme und Sorgen haben ihren Platz, ja. Aber sie sind nicht alles. Bewusst gelebte Dankbarkeit tut gut und beschwingt.
Seid reichlich dankbar
Für mich ist dieser Tipp einer der besten überhaupt. Danke, Bibel!
Ihre Pfarrerin Uli Wilhelm
Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen ausgedruckte Exemplare unserer Gemeindewoche mit dem ANgeDACHT, den aktuellen Terminen und Neuigkeiten aus der Gemeinde aus. Gerne können Sie die aktuelle Gemeindewoche runterladen und einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken.