Reinhold Stecher widmet der Bergmesse, wie er sie als ehemaliger Bischof von Innsbruck nennt, in seinem Buch „Botschaft der Berge“ ein ganzes Kapitel. Er vergleicht den Berggottesdienst mit dem Finden eines Bergkristalls. Der Bergkristall wächst an schwer zugänglichen Spalten und Zwischenräumen im Hochgebirge. Es ist ein Highlight, wenn man als Wanderer oder Kletterer diesen klar aufblitzenden Stein findet.
Im Berggottesdienst, sagt Reinhold Stecher, ist es ähnlich. Was im Tal durch den Kirchenraum, die Liturgie oder persönliche Erfahrungen mit Kirche überdeckt wird, ist auf dem Berg plötzlich so klar und zugänglich wie ein Bergkristall.
Ich liebe die Berggottesdienstsaison besonders. Mit unserem Gottesdienst an Christi Himmelfahrt am Schmölzersee beginnt sie für mich. Dies ist der erste Gottesdienst im Berg. Den Abschluss macht oft unsere Waldweihnacht an der Kochelbergalm. Was Reinhold Stecher über das Erleben eines Berggottesdienstes beschreibt, erlebe ich selbst öfters. Mir fällt es draußen in der Natur – auf dem Berg, im Wald, am See oder im Kurgarten – meist leichter mit Gott in Kontakt zu kommen als im Kirchenraum. Wenn ich dann die Bibel aufschlage, stelle ich recht schnell fest, dass ich mich in guter Gesellschaft befinde: Moses bekommt die 10 Gebote auf einem Berg, Jona macht seine Gotteserfahrung tief im Meer, Adam und Eva lebten in einem Garten. Selbst Jesus hat sich immer mal wieder zum Beten über Nacht von den Jüngern in die Einsamkeit auf einen Berg zurückgezogen. Mein persönliches Highlight dieser Saison wird ein Berggottesdienst an meinem liebsten Gipfelkreuz sein, wenn das Wetter passt.
Ich wünsche Ihnen und Euch , dass auch Sie/Ihr persönliche Highlight, vielleicht sogar von einem unserer Berggottesdienst, vom Berg mit ins Tal nehmen könnt.
Ihre
Elisabeth Thewes, Lektorin
Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen ausgedruckte Exemplare unserer Gemeindewoche mit dem ANgeDACHT, den aktuellen Terminen und Neuigkeiten aus der Gemeinde aus. Gerne können Sie die aktuelle Gemeindewoche runterladen und einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken.