Rhythmus des Lebens
Seit wir Corona haben, leben wir anders. Sobald es warm wird, fallen die Inzidenzen, weil das Virus keine Wärme mag, und es drängt uns nach draußen. Egal ob Musik im Park oder einfach im Café sitzen, sich mit Freunden treffen oder Taufen und Hochzeiten feiern, und ja, es trauen sich dann auch wieder mehr Menschen in unsere Gottesdienste. Alle Welt plant in die warme Jahreszeit nach Ostern hinein. Und sobald es wieder kühler wird und die Nächte länger, steigen die Inzidenzen, gibt es Kontaktbeschränkungen.
Bewegen und Segen - Warum wir gerne dabei sind
Einmal monatlich treffen wir uns, um gemeinsam in der Natur unterwegs zu sein. Geistliche Impulse, Gedankenaustausch, Schweigen und Begegnung wechseln sich dabei ab. Die Gehzeit beträgt ca.anderthalb Stunden. Auch Ungeübte sind willkommen. Selbstverständlich halten wir die Corona-Regeln ein.
Wir haben Menschen gefragt, was ihnen an der Veranstaltung gefällt.
ANgeDACHT - Der Weltfrieden beginnt im Herzen eines jeden Menschen
Die Verantwortung für diesen Frieden hat jeder einzelne von uns, egal, wie die Umstände sind. Denn wenn wir im Außen Krieg und Gewalt sehen, ist diesem Krieg eine langer, innerer Prozess voraus gegangen, der sich nun Bahn bricht. So heißt es in Lukas 6,45 : Wenn ein guter Mensch spricht, zeigt sich, was er Gutes in seinem Herzen trägt. Doch ein Mensch mit einem bösen Herzen kann auch nur Böses von sich geben.
ANgeDACHT - Wert-voll
Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. (…) Und siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Und sie traten zu ihm und umfassten seine Füße und fielen vor ihm nieder. Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin und verkündigt es meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen: Dort werden sie mich sehen.“ (Mt 28,1 u. 9–10)
Entsetzt euch nicht!
Liebe Geschwister, Ostern ist ein Fest der Freude, eigentlich. Wir schwanken zwischen Freude und Trauer. Der Ruf „Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!“ Ist ein Ruf der Freude und der Erleichterung. Er ist doch nicht tot. Er lebt! Er ist mitten unter uns! Er hat uns doch nicht allein gelassen.
Und doch steht sein gewaltsamer Tod im Raum. Wir sehen auf das Kreuz und da hängt er noch immer. Er schaut von da oben auf uns herab und wir erheben unseren Blick zu ihm, können uns seinem Blick nicht entziehen.
Was hat Jesus alles von da oben aus gesehen?
Was für eine Geschichte, diese Ostergeschichte!
Liebe Gemeinde! Haben Sie den letzten Satz aus der Ostergeschichte gehört? Die Frauen sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich. Das erste Ostern war also erst mal offenbar gar nichts besonders Tolles. Ein Ereignis zum Fürchten eher. Den Frauen ist es unheimlich, dass der tote Jesus nicht mehr im Grab liegt. Das kann, das darf doch nicht wahr sein! Und dann dieser seltsame weiß gekleidete Jüngling, der etwas daherredet von Auferstehung?! Das ist schon was zum Zittern und Entsetzen!
Und das Volk stand da
Liebe Geschwister, Jesus Christus ist tot. Er ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben, in das Reich des Todes hinabgestiegen.
„Das war’s. Nun ist der ganze Spuk vorbei und wir können wieder weitermachen, wie bisher. Unser Plan ist aufgegangen. Aus der Ecke droht uns keine Gefahr mehr.“ So haben vielleicht die Hohenpriester gedacht.
Dieser anarchische, wilde Glaube
Als ich einer alten Dame die Hand reiche und „Frohe Ostern“ wünsche, sieht sie mich kritisch an: „Wie kann dieses Ostern froh sein, wo doch wieder Krieg herrscht in Europa?!“ schleudert sie mir entgegen und erzählt, wie sehr die Bilder aus der Ukraine sie belasten und deprimieren. Längst verschüttete Kindheitserinnerungen werden wach: an zerbombte Städte, verzweifelte Menschen, Todesangst im Bunker. Was in unserem Land so lang zurück liegt, ist in Kiew und Charkiw bittere Realität. Tag für Tag. Auch an diesem Osterfest. Die Dame hat recht: Das ist alles andere als froh.