ANgeDACHT – Licht der Hoffnung und des Mutes

Pfarrer Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!  Jesaja 60,1

Als ich den Monatsspruch für Dezember lese, geht mir das Herz auf und für einen Moment kehren Ruhe und Gelassenheit bei mir ein. Es ist, als wenn für einen Moment diese Welt um mich herum verschwindet. Einfach mal nicht da ist. Die Kriege mit all ihren Folgen. Die Streitigkeiten und Egoismen. Das Zerbrechen der Regierungskoalition und nun das ganze Nachkarten darüber, wer den Bruch der Koalition geplant und vorbereitet hat. Die Diskussionen um ein D-Day Papier. Schon allein der Name ist an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten, vor allem wenn man bedenkt, das allein am D-Day vor achtzig Jahren um die 15.000 Menschen ihr Leben verloren haben. Der D-Day war Teil der Operation „Overlord“, bei der auf beiden Seiten innerhalb von zweieinhalb Monaten mehr als 100.000 Soldaten ihr Leben verloren haben. Und dann noch die klaren Worte des Bundesnachrichtendienstes zur Bedrohungslage unseres eigenen Landes.

Und dennoch geht mir für einen Moment das Herz auf, als ich den Jesaja-Vers lese. Vielleicht liegt es ja daran, dass der Vers aus einer Zeit stammt, in der das Volk Israel großen Herausforderungen und Unsicherheiten ausgesetzt war. Jene Zeit war, wie unsere Zeit heute, von politischen Umbrüchen und Bedrohungen durch benachbarte Großmächte geprägt.

Vor diesem Hintergrund war damals Jesaja 60,1 eine Botschaft der Hoffnung und Ermutigung. Gottes Herrlichkeit würde über dem Volk Israel aufgehen und eine Zeit des Lichts und der Erneuerung bevorstehen. Jesaja wollte den Menschen Mut machen, trotz aller Schwierigkeiten auf Gott und seine Treue zu uns zu vertrauen.

Wir gehen nun im Advent auf die Heilige Nacht zu, auf die Nacht, in der aus der Krippe durch das kleine Baby, Jesus Christus, das heilige Licht die Welt hinausstrahlt, ein Licht des Friedens. Auch in diesem Jahr werden am Heiligen Abend unsere Kirchen wieder voll sein, weil die Menschen genau auf dieses Licht, diesen Frieden hoffen, weil die Hoffnung zu unserem Leben gehört wie Weihnachten. Und diese Hoffnung, diesen Mut brauchen wir mehr denn je.

Und nicht zuletzt gibt es ja auch eine Aufforderung im Monatsspruch, sich nämlich aufzumachen und licht zu werden. Jede und jeder einzelne von uns ist aufgefordert, sich von diesem Licht leiten zu lassen und dieses Licht der Hoffnung in Jesus Christus in diese Welt zu tragen, Licht in die Dunkelheiten zu bringen und durch unsere Taten und Worte Zeugnis abzulegen. Ihr werdet erleben, wie viel Licht dadurch in die Welt kommen wird, weil viele kleine Lichter, die dem Licht Jesu folgen, zu einer strahlenden Lichterkette der Hoffnung und des Friedens um den ganzen Globus werden können.

Ich wünsche Euch eine gesegnete erste Adventswoche

Euer Pfarrer Martin Dubberke