Nach vier Jahren erfolgreicher Arbeit mit dem Gütezeichen kann der „Grüne Gockel“ weiterhin in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Garmisch-Partenkirchen krähen, die entsprechende Plakette am Eingang der Johanneskirche sichtbar bleiben.
Pfarrerin Uli Wilhelm und Prof. Dr. Klaus Schäfer, Umweltbeauftragter in der Kirchengemeinde, konnten stolz die von Oberkirchenrat Prof. Dr. Hans-Peter Hübner unterschriebene Urkunde entgegennehmen. Mehr denn je war ein umweltgerechtes und nachhaltiges Handeln für die Gemeinde, angeleitet vom Umweltteam, eine Herausforderung in Zeiten von Klimakrise, Artensterben, steigenden Energiekosten und Pandemie. Immerhin gehören in Oberau, Farchant, Burgrain, Garmisch, Partenkirchen und Grainau sechs Kirchen plus Gemeinde-, Pfarr- und Wohnhäusern sowie die dazugehörenden Grünflächen zu den Liegenschaften. „Gerade weil wir Christen uns der Bewahrung der Schöpfung verschrieben haben, ist Handeln dringend angesagt“, erklärt Prof. Schäfer. Richtschnur sind die erarbeitete ‚Schöpfungsleitlinie‘, Teil der gemeindeeigenen Umwelterklärung.
Erstellt wurden diese sowie das ‚Grüne Buch‘ und ‚Grüne Datenkonto‘ nach dem Umwelt-Managementsystem EMAS (Eco Management and Audit Scheme). In ihnen wird alles nachweisbar erfasst, denn vom Putzmittel bis zum CO2-Ausstoß der einzelnen Heizungsanlagen kam alles auf den Prüfstand. Viel ehrenamtliches Engagement war dafür notwendig. Inzwischen liegen Ergebnisse vor. „Toll, dass Strom und Heizenergie eingespart werden konnten, in der Kommunikation die vorhandene ökologische Kompetenz besser genutzt wird, die Kirchengelände umweltfreundlicher gestaltet wurden“, erläutert Pfarrerin Wilhelm. „Mit einer vom Team erarbeiteten sogenannten ‚Beschaffungsrichtlinie‘ stellen wir ökologische, faire und soziale Kriterien in den Vordergrund“, ergänzt Uli Lorenz, ebenfalls Umweltbeauftragte der Kirchengemeinde. Die Listen mit Anregungen zum konkreten Handeln beim Einkauf, im Büro und Alltag sind auch im Internet einsehbar.
Gern unterstützte das Garmisch-Partenkirchner Umweltteam ihre Evangelisch-Lutherische Nachbar-Kirchengemeinde in Murnau, die inzwischen ebenfalls zur Grünen Gockel-Bewegung gehört. „Die eigentliche Herausforderung sind nach der Zertifizierung die kommenden vier Jahre, in denen das Gütesiegel gelebt werden muss“, sagt Vertrauensfrau Traudi Anzenberger. Das wurde in Garmisch-Partenkirchen erfolgreich geschafft. Dr. Frank Ziegler, kirchlicher Umweltrevisor, konnte nach eingehender Prüfung die hiesige Kirchengemeinde im Mai 2023 rezertifizieren. Jetzt geht die Arbeit weiter, denn es ist noch viel zu tun. „Aber es lohnt sich. Schließlich sollten wir Christen mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärt Pfarrerin Wilhelm.
Margot Schäfer
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