ANgeDACHT - Kostbar wie ein wunderbares Kirchenfenster

Pfarrerin Uli Wilhelm
Bildrechte Uli Wilhelm

Im Urlaub waren wir heuer in Burgund im Herzen Frankreichs. In seiner hügeligen Landschaft verbergen sich wunderschöne Orte mit großartigen, teilweise uralten Kirchen. Für die Stadt Auxerre verspricht unser Reiseführer etwas Besonderes: In der Abtei Saint Germain gibt es eine Kirche, deren Wurzeln bis ins 5. Jahrhundert zurückreichen, mit einer Krypta aus Karolingischer Zeit. Die wollen wir sehen. Doch wir staunen nicht schlecht, als wir an einer Kasse Eintritt bezahlen müssen. Die Kirche ist ein Museum!  Im Chorraum stellt ein moderner Künstler Holzskulpturen aus; im ehemaligen Speisesaal der Mönche gibt es eine Schau mit Kinderbildern und im Kreuzgang findet ein munterer Bücherflohmarkt statt und in der ehemaligen Klosterapotheke hat man ein Café eingerichtet. Wo Menschen jahrhundertelang meditierten und beteten, findet heute ein munteres Treiben statt. Ein wenig traurig und ratlos verlassen wir den Ort und fragen uns, ob der Glaube dort wohl gar nichts mehr zählt?

Die zweite große Sehenswürdigkeit der Stadt ist die gotische Kathedrale Saint Etienne. Wieder staunen wir, als wir sie betreten: Der große Kirchenraum ist bis auf den letzten Platz gefüllt, wunderbare Orgelmusik erklingt, ein vielstimmiger Chor mit vielen jungen Menschen singt ganz großartig. Festlich gekleidet feiern hunderte von Menschen eine Messe, die auch uns in den Bann zieht. Also lebt der Glaube doch, selbst im säkularen Frankreich!

Dieses Erlebnis ist wie ein Blick in die Zukunft: Ja, die Kirche wird sich verkleinern. Künftig werden wir nicht mehr jede Kirche erhalten und bespielen können. Wir werden unsere Gemeindearbeit konzentrieren und völlig neugestalten müssen. Doch wenn dann aus nicht mehr benötigten Kirchen Orte werden, die Begegnung, 

Bildung und Kunst ermöglichen, ist das allemal besser, als wenn man sie dem Verfall preisgibt. Und ich bin überzeugt: So wie in der Kathedrale von Auxerre wird die Lebendigkeit und Strahlkraft unserer Religion weiterhin bestehen bleiben. Das Christentum wird auch in Zukunft leuchten und Menschen begeistern, faszinierend und kostbar wie ein wunderbar buntes Kirchenfenster.

Ihre

Pfarrerin Uli Wilhelm

Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen ausgedruckte Exemplare unserer Gemeindewoche mit dem ANgeDACHT, den aktuellen Terminen und Neuigkeiten aus der Gemeinde aus. Gerne können Sie die aktuelle Gemeindewoche runterladen und einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken.

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e-Domain

e-fundamentalismus

Mit einem anderen Blick auf den Jahreszyklus möchten wir vom Projekt e-wie-evangelisch.de auf kirchliche und diakonische Kampagnen hinweisen und ...

Redewendungen der Bibel

Liturgischer Kalender

Liturgischer Kalender

Aktueller Feiertag:

20.11.2024 Buß- und Bettag

Wochenspruch: Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. ( Spr 14,34 )
Wochenpsalm: Ps 130
Eingangspsalm: Ps 130
AT-Lesung: Jes 1,10–18
Epistel: Röm 2,1–11
Predigttext: Lk 13,(1–5)6–9
Evangelium: Lk 13,(1–5)6–9
Wochenlied: EG 299: Aus tiefer Not schrei ich zu dir
Liturgische Farbe: Violett


Der nächste hohe kirchliche Feiertag:

01.12.2024 1. Advent

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Was für eine Geschichte, diese Ostergeschichte!

Pfauenauge in der Erlöserkirche zu Grainau
Bildrechte Martin Dubberke

Liebe Gemeinde! Haben Sie den letzten Satz aus der Ostergeschichte gehört? Die Frauen sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich. Das erste Ostern war also erst mal offenbar gar nichts besonders Tolles. Ein Ereignis zum Fürchten eher. Den Frauen ist es unheimlich, dass der tote Jesus nicht mehr im Grab liegt. Das kann, das darf doch nicht wahr sein! Und dann dieser seltsame weiß gekleidete Jüngling, der etwas daherredet von Auferstehung?! Das ist schon was zum Zittern und Entsetzen!

Dieser anarchische, wilde Glaube

Als ich einer alten Dame die Hand reiche und „Frohe Ostern“ wünsche, sieht sie mich kritisch an: „Wie kann dieses Ostern froh sein, wo doch wieder Krieg herrscht in Europa?!“ schleudert sie mir entgegen und erzählt, wie sehr die Bilder aus der Ukraine sie belasten und deprimieren. Längst verschüttete Kindheitserinnerungen werden wach: an zerbombte Städte, verzweifelte Menschen, Todesangst im Bunker. Was in unserem Land so lang zurück liegt, ist in Kiew und Charkiw bittere Realität. Tag für Tag. Auch an diesem Osterfest. Die Dame hat recht: Das ist alles andere als froh.

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„Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!“ So endet manches Märchen. Als Kind schon haben wir gelernt: Wer gestorben ist, lebt nimmer. Tot ist tot. Mit dem Tod ist alles aus und vorbei. Da gibt es kein Zurück mehr. Das ist eine felsenfeste, unumstößliche Wahrheit. Punkt.