ANgeDACHT - Geh aus mein Herz und suche Freud

Vikarin Regina Ober
Bildrechte Privat

„Geh aus mein Herz und suche Freud, in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben, sich ausgeschmücket haben.“ Diese Worte schrieb der bekannte evangelische Kirchenlieddichter Paul Gerhardt 1653. Diese Worte und das dazugehörige beschwingte Lied habe ich jetzt im Frühsommer häufig im Ohr beim Blick in die vor Farben und Lebenslust geradezu explodierende Natur.

Das Lied besingt Gottes Schöpfung der Natur, die zu dieser Jahreszeit endlich wieder so präsent ist: Es fordert dazu auf, die kunstvolle und prächtige Natur zu bestaunen und sich an ihr zu erfreuen. Da ist zunächst die Wildnis von Bergen, Vögeln und Bäumen, die wunderbar und zauberhaft schön gemacht ist. Das Lied fährt schließlich fort und beschreibt die Lebenswelt des Menschen inmitten dieser Natur, die er als Hirte, Bauer, Winzer und Bienenzüchter kultiviert und er von ebendieser Natur versorgt wird.

Damit ist „Geh aus mein Herz“ eine tolle Interpretation vom Schöpfungsbericht in 1. Mose 1. Gott schafft zunächst die wilde Welt, wie das Meer und die Sterne, bevölkert sie immer mehr mit Leben und fügt am Ende seiner Schöpfung den Menschen hinzu. Und dieser wird, kaum auf der Welt, direkt mit einem Auftrag versehen: Hier hast du alles, was in der Natur ist – jetzt kümmere dich gut darum!

In Zeiten von Klimakrise und durch den Ukrainekrieg ausgelöste Knappheiten von Nahrungsmitteln und Energie werden sich viele Menschen dieser Verantwortung aufs Neue bewusst. In den Medien wird darüber diskutiert was wertvoller ist, der Anbau von Lebensmitteln oder die Gewinnung von „grünem“ Strom auf derselben Ackerfläche? In einer Welt, die lange (vermeintlich) nur noch Wachstum kannte, wird über Verzicht gesprochen. Der Blick wendet sich wieder hin zur heimischen Landwirtschaft und dem guten alten eigenen Garten. Der demnächst hoffentlich Früchte trägt und der derzeit so schön mit Blumen gezieret ist.

In der Mitte des Liedes ruft der Erzähler aus und singt mit, „wenn alles singt“. Der Erzähler preist die Schöpfung und damit den Schöpfer. Möge uns die Schönheit der frühsommerlichen Natur an unsere Verantwortung ihr gegenüber erinnern!

Ihre Vikarin

Regina Ober

 

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