Dieser Krieg zieht weite Kreise, wie ein Stein, der ins Wasser fällt. Wir erleben es an den Flüchtlingen, die nun unter uns leben. Wir erleben es, an den Tankstellen, aber wir erleben es auch im Supermarkt, wenn wir Mazola oder Sonnenblumenöl kaufen wollen. Die Menschen hamstern wieder. Ein Symptom. Doch dieses Mal weist dieses Symptom auf etwas hin, was nicht so lächerlich ist, wie das Hamstern von Toilettenpapier am Anfang der Pandemie, sondern auf eine drohende Hungerkatastrophe. Der Angriff auf die Ukraine in Verbindung mit dem vom Mann im Kreml dieser Tage erlassenen Exportstopp von Weizen, wird fatale Auswirkungen auf Afrika, den Nahen Osten bis hin nach Pakistan haben. Es gibt jetzt schon Berechnungen des Bonner Zentrums für Entwicklungsforschung, die davon ausgehen, dass es bis zu 100 Millionen mehr Hungernde geben wird. Gleichzeitig werden von der russischen Marine Getreidefrachter im Schwarzen Meer blockiert, mit Raketen beschossen, versenkt, wodurch die Preise in die Höhe getrieben werden. Die sich daraus ergebende Hungersnot wird den Migrationsdruck auf Europa erhöhen, so dass wir perspektivisch einer weiteren Flüchtlingskrise entgegengehen werden, die wir in Europa zu stemmen haben werden, weil ein Mensch ein Land angegriffen hat. Unsere Nächstenliebe, unser Leben, unsere Gesellschaft stehen vor großen Herausforderungen, in denen unser Glaube die Richtschnur unseres Handelns sein muss und nicht unser Hemd.
Ich persönlich kann dem Mann im Kreml, diesem Blutvergießen, dieser Zerstörung nichts anderes entgegensetzen als das Gebet, weil Gott zugesagt hat, die Gerechten im Blick zu haben und ihr Schreien, ihr Beten zu hören. Lasst uns also nicht müde werden, kraftvoll und andauernd für den Frieden zu beten.
Euer
Pfarrer Martin Dubberke
Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen ausgedruckte Exemplare unserer Gemeindewoche mit dem ANgeDACHT, den aktuellen Terminen und Neuigkeiten aus der Gemeinde aus. Gerne können Sie die aktuelle Gemeindewoche runterladen und einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken.