Was für ein Herbst! In allen Farben leuchten die Bäume. Im Wald entdecke ich knallrote Hagebutten und letzte Pilze, im Garten kugeln glänzende Kastanien herum. Eine Zeit der Fülle, der Düfte, Farben und Geschmäcker. „Herbst“ und das englische Wort „harvest“ hängen sprachlich zusammen: Der Herbst ist die Zeit der Ernte.
Ob das für Menschen im „Herbst des Lebens“ auch gilt? Noch einmal die Fülle genießen, mit allen Sinnen das Leben kosten, die Ernte einfahren, zufrieden zurückblicken auf das Werk des Lebens und wie ein Baum die Früchte loslassen, verschenken, hergeben. Mit so einer Haltung müsste man doch gelassen alt werden können.
Nun sagen Sie vielleicht: Aber die Zeit ist begrenzt, die uns bleibt. Alles läuft doch aufs letzte Loslassen zu, aufs Sterben. Wie soll man angesichts des Todes, den uns der Herbst doch auch vor Augen führt, dennoch fröhlich bleiben?
Mir hilft auch da der Blick die Natur: Mitten im Spätherbst lassen sich – an den Rhododendronbüschen zum Beispiel - bereit die ersten Knospen für das nächste Frühjahr entdecken. Sterben und Neuwerden hängen eng zusammen. „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt“, sagt Jesus einmal, „bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht“ (Johannes 12,24).
Mit diesem Wissen lässt es sich begeistert leben und eines Tages hoffentlich gelassen sterben.
Ihre Pfarrerin Uli Wilhelm
Herbstsegen
Gott gebe dir
strahlende Tage
voll leuchtender Farben
und ruhige, sanfte Nächte.
Gott schenke dir
Zufriedenheit
mit der Ernte
deiner Lebensfrüchte.
Gott lasse dich
dankbar zurückschauen
und zuversichtlich nach vorne.
So segne, begleite und behüte dich
Gott
die Liebe – das Leben – das Licht!
Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen ausgedruckte Exemplare unserer Gemeindewoche mit dem ANgeDACHT, den aktuellen Terminen und Neuigkeiten aus der Gemeinde aus. Gerne können Sie die aktuelle Gemeindewoche runterladen und einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken.