ANgeDACHT - Weil nichts selbstverständlich ist

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Johannes Dubberke

Wir haben viele Gründe, Gott zu danken und es ist gut, dass er uns immer wieder mal daran erinnert, dass nichts weder selbstverständlich noch nur aus uns selbst heraus ist, sondern alles seinen Ursprung bei ihm hat.

Dank ist eine Haltung, eine Lebenseinstellung, die unser Leben verändert. Ich habe dieser Tage einen schönen Satz gelesen:

„Ein Mensch, der dankbar auf sein Dasein blickt, wird anders leben als einer, der ständig das Gefühl hat, zu kurz zu kommen.“

Das Gefühl, zu kurz zu kommen, macht das Herz, macht die Perspektive eng, raubt das Glück und macht am Ende einsam und darin liegt eine große Gefahr, weil er die Gemeinschaft entweder als Gefahr sieht und sie zu seinem Zwecke missbraucht. Wer dankbar ist, der weiß, dass er auf die Gemeinschaft, das Miteinander angewiesen ist, weil nichts selbstverständlich ist.

Als Gott die Welt schuf, war es einfach selbstverständlich, dass für alle alles ausreichend da war. Als der Mensch übernahm, hatte es selbstverständlich selbstverständlich zu sein und war dann nicht mehr selbstverständlich, was er anfangs als selbstverständlich hinnahm, bis das für einige nicht mehr selbstverständlich war. Das ist zum Beispiel einer der Gründe dafür, dass wir uns um die Zertifizierung mit dem Grünen Gockel bemüht haben, um genau das deutlich zu machen. Das ist der Grund, weshalb wir in unserer Gemeinde einen engagierten Umweltausschuss haben, weil es uns um den Erhalt der Schöpfung Gottes geht und damit um eine Veränderung unserer Umwelt, da sich in unserer Umwelt viele selbstverständliche Handlungsweisen und Einstellungen ändern müssen, um die Schöpfung und das Miteinander zu erhalten.

So ist z.B. die Schlange an unserer Tafel wieder einmal länger geworden. Mich jammert diese Not. Neben den Menschen von hier kommen im wahrsten Sinne des Wortes auch Menschen aus aller Welt zu uns. Jeder von Ihnen ist wie ein Blatt, das vom Baum des Krieges, der Unterdrückung, der Armut, der Ungerechtigkeit ist, das zu uns geweht wird und uns erzählt, dass die Welt an so vielen Orten kärglich ist. Genauso ist auch jede und jeder Hiesige, der zu unserer Tafel kommt, ein Hinweis darauf, dass wir miteinander mit Gottes Hilfe gefordert sind, Verantwortung zu übernehmen und zu handeln. Wir haben am Wochenende  unser Gemeindehaus  eingeweiht, ein Haus, in dem neue Ideen, Gemeinschaft, Zukunft heranwachsen und in die Gemeinde, den Ort, die Welt hineinwirken können.

Euer/Ihr


Pfarrer Martin Dubberke

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Epistel: Offb 21,1–7
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Evangelium: Mt 25,1–13
Wochenlied: EG 147/535: Wachet auf, ruft uns die Stimme
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