Das ist kein Kompliment. Nicht für Ministerinnen, auch nicht für Vice Präsidenten, nicht für Väter oder Mütter, PfarrerInnen auch nicht.
Alle sind auch dem Leben anderer verpflichtet, in den Kommunen, Staaten, Kirchen, unter Nationen und nicht zuletzt auch Gott. Okay: den kann niemand in die Tasche stecken. Aber ihm Raum geben kann man schon.
Wer jetzt Führung erwartet, der sei an Gott erinnert. Über die Köpfe anderer hinweg sollte nie jemand leiten. Menschen haben nach Gottes Willen ihr Gegenüber auf Augenhöhe, wie man so schön sagt.
Gegenwärtig drücken wir so allen Wählenden wie den bald Gewählten, Regierenden wie den Regierten die Daumen und falten die Hände.
Am Geländer für Frieden und Recht muss weiter geschmiedet werden. Vorläufer haben Terrain gesichert und abgesteckt. Niemand steht alleine da oder am Anfang.
Oft müssen jedoch Regeln dafür im harten Wettbewerb dem Leben abgetrotzt werden. Das wird Kraft und Zeit brauchen.
Und dann wird es festlich, wenn Leute einstimmen: We the people ...solemny declare! Es bewegt mich, wenn etwa Vicepräsident J. D. Vance aus den USA von so einer Erklärung herkommt und es beschämt gleichzeitig, wenn beim Besuch hier öffentlich unterstellt wird, dass wir das hier nicht recht draufhätten.
Dann gerät etwas in Schieflage. Dann geschieht etwas über die Köpfe hinweg. Daran werden viele noch knabbern.
In den Büchern Samuel finden sich Notizen über geistliche und politische Gefahren solcher Geschehnisse.
Man täusche sich nicht! Die Attitüde der Überheblichkeit kommt nicht immer nur von oben! Damals wollte ein gedemütigtes Volk endlich auch mitspielen, einen richtigen König haben, eine respektable Regierungsperson.
Bewegend bleiben die Einwände Samuels: Er wollte das verhindern. Er befürchtete den Beginn des großen "Über die Köpfe hinweg".
Eine starke Regentschaft geht nur, wenn alle mit dem König und seinem Hofstaat nicht vergessen, wer das Sagen hat und nach wie vor regiert: Gott. Er wird nicht über Köpfe hinweg regieren. Für ihn bleibt es wesentlich, auf die Not seines Volkes und der Bedrängten zu sehen. Mit ihm wird es gehen.
In unsere Verfassung hat die Einsicht Samuels Eingang gefunden. Die Ehrfurcht vor Gott will das über die Köpfe der Menschen hinweg Reden und Regieren verhindern und mindern. Sie rechnet mit Gottes tiefer Zuneigung zum Menschen. Christen denken an den, der die himmlischen Mächte an das Heil der Verlorenen auf der Erde bindet.
Die Mütter und Väter unserer Verfassung zogen nach schwierigen Erfahrungen des Menschen mit sich selbst Gott in ihre Überlegungen mit ein.
Damit es gut geht: Mit unserer Wahl und dem Regieren ... hier und in den USA und Russland, in der Ukraine, im Verbund der Israeliten sowie der Union der Europäer ...
Wir rechnen mit einer guten Wahl und einer noch besseren Regierungsbildung!
Gott schaut hin und nicht nur zu. Er reicht allen die Hand, verbindlich und frei.
Wir aber falten die Hände für ein echt inklusives 'Vater unser'! Mit himmlischer Unterstützung und dabei gar nicht "von oben herab"! So soll es weiter gut voran gehen.
So help me / so help us God!
Ihr Pfarrer Gottfried v. Segnitz