Für unsere Schwesterkirche ist 2025 ein Heiliges Jahr. Viele brechen nach Rom auf oder nach St. Jakob de Compostela. Sonst verschlossene Tore stehen den Besuchern und Pilgern jetzt weit offen. Die von Martin Luther kritisierte Buß- und Ablasspraxis ist in den Hintergrund getreten, auch wenn sie für Einige noch Bedeutung hat.
Ich selbst werde jetzt nicht nach Rom reisen. Aber die Motive des Weges und der offenen Tür werden mich begleiten. Wir hören auch hier das „Gehet hin in Frieden“. Wir danken Gott für die Freiheit in schwieriger Zeit aufzubrechen, Schwellen oder ein Portal mutig hinter uns zu lassen.
Die Türen und Tore haben eher eine bergende Bedeutung. Wir mit unseren subsidiären Lebensformen wie der Ehe, einer Familie, den Kommunen, Verbänden wie in einem Staatswesen wollen geachtet und geschützt werden. So können Tugenden wie Gastfreundschaft und verbindende Kräfte wie die der Freundlichkeit oder der Vertragstreue besser ein – und ausgeübt werden.
Jesus greift den Weg und die Türe in seinen Bildworten auf. Mit ihm machen wir uns auf den Weg und vertrauen darauf, dass er Gefahren abgewendet, Richtigen sich finden lässt, dass Schutzbedürftige bei ihm Zuflucht haben.
Was mir als evangelischem Christen an der geöffneten Pforte am Petersdom imponiert, ist die Geschichte, dass dort Besucher in eine Marienkapelle ihren Zugang fanden. Dort suchten sie die Nähe einer Person, die Mut macht, Wege durch Krisensituationen mit Gottes Hilfe meistern zu können.
Für Christen in der orthodoxen wie der römisch-katholischen Tradition ist Maria dafür eine gute Adresse. Als ein Fest zu scheitern drohte, ihm die Puste auszugehen drohte, sagte Maria Im Johannesevangelium (Kapitel 2) den durch und durch evangelischen Satz: „Was er euch sagt, das tut.!“ Sie führt hin zu dem, der bis in Ewigkeit Wege eröffnet, Menschen im Guten sammelt und führt, so dass die Freude am Weg immer noch größer wird.
Ein gutes Jahr 2025 und immer eine gute Adresse für Ihren Glaubensweg!
Pfarrer Gottfried v. Segnitz