Meiner von München nach Uffing war gut überlegt, sozusagen vom Hauptbahnhof in die Bahnhofstrasse. Ich fertigte in Gedanken mit meiner Frau, den Kindern und Wegbegleitern, wann immer ich Zeit hatte, Listen an, woran zu denken, worauf zu achten sein wird. Es ist gut gelaufen.
Der Umzug markiert jetzt mit 63 Jahren eine Art Übergang. Ich könnte hier etwa wohnen bleiben, auch in einem späteren Ruhestand. Es ist gut gelaufen und doch: Manchmal bekomme ich kalte Füße.
Die Dichte der Veränderungen ist groß. Frühere Selbstverständlichkeiten verlieren an Prägekraft.
Wir erleben eine Zeit der Umbrüche. Manches droht auf der Strecke zu bleiben. Ich meine immer, der Kirche droht Verwahrlosung, wenn sie nicht in Anspruch genommen wird. Das gilt für ihre Häuser und die haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterschaft. Es gilt für alle Christenmenschen.
Und doch merkt Jede, es tut gut, in Anspruch genommen zu werden. Es ist immer das beste Zeichen, wenn Menschen sich gegenseitig auch für den Glauben und das Große in Anspruch nehmen, gerade da, wo Menschen kalte Füße bekommen, unter Nachbarn, Freundinnen und Kollegen, in Familien, Gesellschaft und Kirche.
In einer Umbruchszeit markierte der Evangelist Johannes: Gott kommt unter uns wohnen. Wörtlich schwingt mit: Der uns allen überlegene Gott schlägt unter uns sein Zelt auf. Er liefert sich unseren Abgründen und dem Dunkel aus und schenkt uns da Lebensräume der Versöhnung. Er ebnet echte Lebenswege und bereitet sie vor … bis hinüber zu den himmlischen Wohnungen.
Er will, dass wir ihn für uns und die Welt in Anspruch nehmen. So geht es weiter! Mit besten Aussichten weit über diesen Sommer hinaus!
Bon courage!
Ihr Gottfried v. Segnitz