Manchmal geht etwas nach innen,
dringt vor, bis in bestens gehütete Kammern,
berührt, bringt etwas zum Klingen, kann etwas lösen,
dann geht es weiter. Anders. Reicher.
Das fasziniert.
Selig, wer solche Glaubensgeschichten kennt.
Ob Kirchen dafür eine gute Adresse sind?
Oft regen Leute sich über ihre Äußerungen auf,
wenn sie sich zu Wort melden, über …
Asyl, Bildung, Frieden, eine gute Politik …
Viele sagen dann, Kirche sollte sich erst recht in private Fragen nicht einmischen.
Bitte keinen kirchlichen Senf zu Abtreibung, Bauchgefühle, Cannabis, Diverses,
Ehe, … auch zu Fragen der Sterbehilfe werden Kirchenleute seltener dazu gebeten.
Worte der Kirchen können nerven.
Und doch bleibt das Innere der Kirchen berührend.
Der Glaube an Gott kann Berge versetzen und
erreicht mitunter auch meine Tiefenschichten.
Ein radikales und auch zärtliches Wunder:
Ich muss dann nicht der Alte bleiben, kann mich ändern,
es kann werden, außen und innen!
Wir ringen in der Kirche um die richtige Form
um einen Rest an himmlischer Substanz in diesem Leben.
Der Glaube verrät, das ist möglich und überreichlich gegeben.
In einem Hotel fiel mir ein Klingelknopf in den Blick.
Er funktioniert noch und der Ton klingt weich und warm, nicht schrill.
Er meldet Interesse an, vielleicht auch einen Besuch.
So einen Ton suche ich, der kein Unbehagen verbreitet,
der nicht drängt und eher umwirbt, zu öffnen.
Gott jedenfalls bringt etwas in mir und der Welt zum Klingen, ohne zu zerstören.
Es gibt ihn. Außen und innen.
In den Kirchen sagen wir: Komm!
Und: Danke! Es geht! Wunderbar!
Einen schönen Herbst!
Ihr Gottfried v. Segnitz