Kürzlich wurde ich quasi als Mörderin beschimpft, weil ich Bedenken wegen der Impfung geäußert hatte. In einer Andacht äußerte ich mich daraufhin besorgt, dass es scheinbar für uns nur noch die Wahl zwischen entweder-oder, schwarz-oder-weiß gibt. Krisenmodus und Erschöpfung verhindern Diskurs oder Grauzonen. Stichwort allesdichtmachen… Die Reaktionen: ich wurde wieder beschimpft, ich solle mich doch impfen lassen. Bzw. es zu lassen. Es ging NICHT um die Gesprächskultur, die war eindeutig verloren gegangen.
Mittlerweile bin ich geimpft. Nicht weil ich im Krankenhaus und in der Grundschule arbeite. Nicht wegen dem sozialen Druck oder den Beschimpfungen. Auch nicht aus gesellschaftlicher Solidarität heraus, obwohl die bei mir stark vorhanden ist (ich bin z.B. sehr dafür, solidarisch mit den Noch-Nicht-Geimpften auf Öffnungen zu warten. Sie können mit mir darüber gerne diskutieren ;-) Ich habe mich impfen lassen wegen eines Bibelwortes, das mich im richtigen Moment erreichte. Das erinnerte mich sanft daran, dass es egal ist, ob wir leben oder sterben, wir gehören immer Gott, wir sind immer in ihm geborgen, egal, was uns passiert. So sanft ist nur der Heilige Geist, so angstnehmend und ruheschenkend, so urteilsfrei und gütig, so freilassend und vertrauend, so liebevoll und mitmenschlich. Das hat mir an geistlicher Orientierung gereicht, um zu meinem eigenen Urteil zu kommen und voll Vertrauen das zu tun, was ich für richtig halte - und damit zu leben oder zu sterben.
Dies Vertrauen wünscht Ihnen
Ihre
Pfarrerin Birgit Schiel
Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen ausgedruckte Exemplare aus und falls Sie es einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken möchten, können Sie den Handzettel.