Überall nur Matsch und Dreck, kahle Bäume, alles grau in grau. Wann wird es endlich wieder warm? Wann kommt der Frühling? Sehnsüchtig suche ich im Garten nach den ersten Blumen. Und es gibt sie tatsächlich: Viele kleine gelbe Winterlinge, versteckt und geschützt unter Gebüsch, Leberblümchen und weiße Buschwindröschen mit zerzausten Blättern.
In der Natur, kommt der Frühling, zaghaft, mit Rückschlägen und Spätfrösten, aber er kommt. Ganz klein sind die ersten Knospen, aber er kommt, unaufhaltsam und ganz von allein. Er kommt einfach. Und in meinem Leben?
Auch da gibt es Dinge, die sich entwickeln, die Zeit brauchen, die wachsen müssen. Wir legen das Augenmerk oft nur auf die Dinge, die ich tun muss, die ich verändern muss, die ich durchsetzen muss. Aber es gibt auch das andere: Vertrauen das langsam, Stück für Stück wachsen will, Hoffnung, die wie ein zartes Pflänzchen vor dem Frost der Enttäuschung bewahrt werden muss oder so manche Einsicht die aus langer Erfahrung heraus erwächst. Und es gibt keine Beschleunigung und kein Aufhalten. Auf meinem Lebensweg gibt es keine Abkürzung aber auch keine sinnlosen Umwege. Jeder Schritt ist wichtig, jeder Wegabschnitt hat seinen Sinn. Auch der durch Finsternis, durch Schlamm und Matsch. Der Frühling kommt. In diese Zeit des Wartens und des Frühlingserwachens haben die Kirchenväter Ostern gelegt. Ostern, Auferstehung, Licht und Leben auch in mir.
Pfarrerin Irene Konrad
Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen ausgedruckte Exemplare aus und falls Sie es einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken möchten, können Sie den Handzettel gerne als PDF herunterladen, ausdrucken und weitergeben oder aushängen.