Wenn sie am Ende eines Tages zurückschauen, wo bleiben ihre Gedanken hängen? An einem Ärger, an einem Streit, der sie nicht loslassen will? Oder sind sie eher der Typ, der sich noch einmal an dem Schönen freut, das sie heute auch erlebt haben? Sicherlich ist das jeden Tag anders. Sicherlich gibt es Tage, da fällt einem nichts, aber auch gar nichts Schönes ein und – Gott sei Dank – gibt es auch absolute Glückstage, da war fast alles toll und super.
Aber oft erlebe ich, dass die Frage Schön oder Schlimm weit mehr von der Person abhängt, als von dem, was objektiv passiert ist.
Das berühmte halb volle und halb leere Glas.
Mich fasziniert es, wie Menschen oft ganz hartnäckig an ihrem halb leeren Glas hängen und sie das andere überhaupt nicht sehen können. Wovon hängt es ab was ich sehe?
Immer wieder habe ich mich gefragt, was kann ich tun, um jemandem die Augen zu öffnen für sein halb volles Glas. Vielleicht aber geht das ja auch gar nicht, dass wir uns von jemand anderem die Augen öffnen lassen. Vielleicht kann ich nur selber meine Blickrichtung ändern. Ein erster Schritt kann jedenfalls die Frage sein: Was sehe ich? Wie sehe ich die Dinge an, die mir begegnen?
Was erwarte ich, das auf mich zu kommt?
Von Jesus wird erzählt, dass er Menschen die Augen öffnete.
Ich verstehe diese Geschichten auch so, dass diese Menschen neu zu sehen gelernt haben. Sie haben einen neuen Blick, eine andere Blickrichtung bekommen.
Ein Wort von Paulus hilft mir, mich in eine gute Blickrichtung ein zu üben:
„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben alle Dinge zum Besten dienen.“
Wozu dient mir das, was heute passiert ist. Was wird daraus für mich Gutes erwachsen?
Ihre Pfarrerin Irene Konrad
PS
Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen zu jedem Erscheinungstag ausgedruckte Exemplare in unsere Kirchen und falls Sie es einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken möchten, können Sie es sich gerne als PDF herunterladen und ausdrucken.