Als Predigttext wäre ein Abschnitt aus dem Johannesevangelium dran gewesen: „Ich bin der Weinstock. Ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.“
In Verbindung bleiben als zentrale Aufgabe, das ist im Moment eine echte Herausforderung. Wie schaffen wir es in Verbindung zu bleiben, ohne uns zu treffen? In Verbindung bleiben, als Konfirmandengruppe, als Jugendausschuss, als Kirchenvorstand, als Seniorenkreis? Viele Schüler vermissen ihre Klassengemeinschaft. Und Familien leiden unter der Trennung, Man darf ja nicht einmal Geburtstage feiern, wie soll man da in Verbindung bleiben?
Aber die Aufgabe, vor die Jesus damals seine Jünger stellte, war kein bisschen leichter. Wie sollten sie mit ihm in Verbindung bleiben? Er war tot, gestorben am Kreuz. Und als Auferstandener war er zwar lebendig, aber nicht mehr greifbar nahe. Und schließlich ist er in den Himmel aufgefahren. Spätestens ab da war er nicht mehr einfach als Mensch, als Gegenüber ansprechbar. Wie sollte man mit ihm in Verbindung bleiben?
Die Menschen erzählten sich damals seine Geschichten, die Erlebnisse, die sie mit ihm hatten. Sie trafen sich in Gruppen und spürten in der Gemeinschaft seine Gegenwart. Und sie feierten Abendmahl zusammen und erlebten, dass er auf geheimnisvolle Weise gegenwärtig war.
All das geht für uns heute im Moment nicht. Wir nutzen die Technik um mit unseren Freunden und Familien in Verbindung zu bleiben. Wir schreiben E-mails, treffen uns online auf Zoom oder Skype, telefonieren oder – ganz altmodisch – schreiben Briefe oder Postkarten.
Was aber immer hilft und immer schon geholfen hat, wenn´s schwierig wird: sich konzentrieren auf das Wesentliche, auf den Kern. Und viele sagen ja, das sei das Positive an der Krese, dass man sich wieder darauf besinnt, was wirklich wichtig ist. Was ist der Kern der Botschaft Jesu? - Ganz einfach: Die Liebe!
Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt de bleibt in Gott und Gott in ihm. So eng in Verbindung wie die Rebe und der Weinstock. Ganz einfach!
Und trotzdem!! Und trotzdem fehlt mir die Konfirmandengruppe und, dass wir im Sommer nicht auf Lindenbichl fahren können. Und der Kaffeeklatsch mit den Senioren und die Gottesdienste und….
Es ist einfach ganz schön schwierig in Verbindung zu bleiben, trotz allem!
Hoffentlich bis ganz bald in Verbundenheit
Ihre Pfarrerin Irene Konrad
PS
Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen zu jedem Erscheinungstag ausgedruckte Exemplare in unsere Kirchen und falls Sie es einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken möchten, können Sie es sich gerne als PDF herunterladen und ausdrucken.