Katarina war eine Königstochter im Ägyptenland. Sie lebte vor langer, langer Zeit in der Stadt Alexandria. Damals herrschte dort der Kaiser von Rom, der Maxentius hieß und der mächtigste Mann der Welt war. Eines Tages besuchte er die Stadt Alexandria und ließ Katarina zu sich kommen. Sie sollte ihm von Jesus erzählen. Er hatte nämlich erfahren, dass sie eine Christin war und viele Jesusgeschichten kannte. Der Kaiser hörte gespannt zu und ihm gefiel, was Jesus unter den Menschen getan hatte. Katarina erzählte vom Leben Jesu, von seinem Sterben und schließlich auch, dass er von den Toten auferstanden sei. „Von den Toten auferstanden?“ fragte der Kaiser verblüfft. Katarina nickte. Da lacht der Kaiser laut auf und rief: „Das will ich dir nur glauben, wenn du aus einem Stein neues Leben erwecken kannst.“. Katarina ging betrübt davon. Doch dann kam ihr ein Gedanke. Sie kaufte von einem Bauern ein beinahe ausgebrütetes Entenei und ging damit am nächsten Tag zum Kaiser. „Na, willst du es versuchen?“ spottete er. Sie hielt ihm das Ei entgegen. Die junge Ente riss einen Spalt der Schale. Der Kaiser schaute geduldig zu, wie das kleine Tier sich aus dem Ei befreite. Der Spott wich aus seinem Gesicht. „Scheinbar tot“, sagte Katarina. „Scheinbar tot und doch Leben.“ Es heißt, dass der Kaiser sehr nachdenklich geworden sei.
Augustine Meier
Gemeindebrief "neue wege wagen" im Frühling 2022
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Augustine Meier ist Mitglied der Gemeinderedaktion. Sie ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des evangelischen Religionsunterrichts an der FAU Erlangen-Nürnberg.