Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht,
was er dir Gutes getan hat.
Psalm 103, 2
Drei Stichworte fallen mir sofort ins Auge:
- Lobe den Herrn
- meine Seele
- dir Gutes getan
Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich in letzter Zeit immer wieder Menschen begegne und auch in manchen Gesprächen zuweilen diese Fassung höre:
„Klage dem Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Schlechtes getan hat.“
Dahinter steht eine Haltung, die der Seele nicht guttun kann, wenn man nur das Schlechte sieht oder sehen will. Zugegebenermaßen gibt es ja auch eine ganze Menge Schlechtes, aber wenn ich mich nur darauf konzentriere, nimmt mich das Schwere des Schlechten gefangen und dann umfängt meine Seele Schwermut.
Vor diesem Hintergrund gefällt mir ein Zitat von Augustinus von Hippo so gut:
„Wer nicht versucht wird,
wird nicht erprobt;
wer nicht erprobt wird,
macht keinen Fortschritt.“
Und genau deshalb ist es wichtig, nie zu vergessen, was Gott einem Gutes getan hat, sich daran zu erinnern, weil darin eine enorme Kraft für die Seele verbunden ist, nämlich die Heiterkeit der Seele, die mich daran erinnert, dass es gelingen kann, schlechte Zeiten zu überstehen, dem Schlechten zu begegnen, ihm standzuhalten und es zu überwinden, so dass ich am Ende wieder sagen kann:
Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht,
was er dir Gutes getan hat.
Psalm 103, 2
Amen.
Euer/Ihr
Pfarrer Martin Dubberke
Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen ausgedruckte Exemplare aus und falls Sie es einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken möchten, können Sie den Handzettel hier runterladen und ausdrucken.