Mein Telefon klingelt. So eine Überraschung! Freunde, die ich lange nicht gesehen habe, sind auf der Durchreise und fragen, ob sie spontan heute Nachmittag vorbeikommen könnten auf eine Tasse Kaffee. Ich freue mich riesig und fange gleich an, einen Kuchen zu backen. Mitten im Rühren merke ich: Oje, es sind ja gar keine Eier mehr da! Also schnell rüber zu meiner Nachbarin. Oft schon haben wir uns gegenseitig mit irgendwelchen Vorräten ausgeholfen. Auch diesmal habe ich Glück. Der Kuchen wird rechtzeitig fertig.
Eine gute Nachbarschaft - sie ist Gold wert. Und wenn dann, so wie bei uns, mit der Zeit eine Freundschaft wird aus einer Nachbarschaft - dann kann man sich glücklich preisen. In der Bibel lesen wir „Ihr seid nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Gottes Hausgenossen“ (Epheser 2,19).
Gott als Nachbar? An dieses Gottesbild muss ich mich erst gewöhnen. Vorgestellt wurde er mir bisher als "Herr" und "König" und "Herrscher" und wie seine Titel noch alle hießen. So jemand wohnt in einem Schloss oder in einer gut abgeschlossenen Villa - aber doch nicht Tür an Tür mit mir! Doch, sagt die Bibel. Er ist nah und erreichbar und jederzeit für dich da. Schließlich ist er Mensch geworden, einer von uns. Ein Nachbar eben, ein Freund, der dir die Tür aufmacht, sobald du bei ihm anklopfst!
Das sollten wir doch mal ausprobieren! Mal bei Gott läuten, wenn uns etwas fehlt, und wenn's nur eine Kleinigkeit ist. Mal sehen, ob es stimmt, was Jesus versprochen hat: Klopft an und euch wird aufgetan! (Matthäus 7,7)
Auf eine gute Nachbarschaft mit Gott!
Ihre Pfarrerin Uli Wilhelm!
Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen zu jedem Erscheinungstag ausgedruckte Exemplare in unsere Kirchen und falls Sie es einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken möchten, können Sie es sich gerne als PDF herunterladen und ausdrucken.