ANgeDACHT - Er führet mich auf rechter Straße

Pfr. Martin Dubberke
Bildrechte Pfr. Martin Dubberke

„Er führet mich auf rechter Straße.“ – In meinem unschuldigen Konfirmandenglauben vor vierzig Jahren, hatte ich ein anderes Bild als heute von diesem Vers aus dem Psalm 23. Damals glaubte ich noch daran, dass er mich wirklich an seine Hand nimmt und darauf achtet, dass ich nicht vom Weg abkomme. Das hat sich mittlerweile geändert. Heute habe ich dieses wunderbare, romantische Bild nicht mehr.

Und dennoch führt er mich auf rechter Straße. Aber nimmt er mich wirklich wie ein Kind an seine Hand? Er führt mich, aber ganz anders. Ich habe sein Wort, ich habe die ganzen Geschichten der Bibel von gelingendem und nicht selten nicht gelingendem Leben. Ich weiß, was passiert, wenn man nicht auf dem rechten Weg bleibt. Ich habe Jesus, dem ich folge. Sein Wort ist gewissermaßen mein Navi. Also, führet er mich auf rechter Straße.

Ja, so ist es. Und das ist im Grunde genommen genau das, was mir ein anderer Bibelvers vermitteln möchte, also das, was Jesus bei Johannes im 10. Kapitel, Vers 14 sagt:

„Ich bin der gute Hirte und kennen die Meinen und die Meinen kennen mich.“

Da müsste doch eigentlich nicht so viel schief gehen. Doch, das tut es zuweilen. Wir kennen das ja von den Navis im Auto oder auch in unseren Smartphones. Manchmal sagen wir da ja bei der Route, die uns vorgeschlagen wird: „Was ist denn das für ein Blödsinn?“ – Nebenbei gesagt: Das gibt es auch beim Glauben: Wenn ich nicht den Weg gehen will, auf dem er mich führt, reiße ich mich von seiner Hand los und gehe so und wohin ich will. – Also, wieder zurück zum Navi:  Und schon fahren oder gehen wir so, wie wir es uns denken. Und dann kommt immer der schöne Hinweis: „Bitte in 500 Metern wenden und…“

So ist es mit dem Glauben auch. Manchmal glauben wir es besser zu wissen und stehen dann plötzlich doch vor einer Wand in einer Sackgasse. Und für den Fall hält dann die Bibel, das Wort Gottes wieder Angaben zur Kurskorrektur bereit, damit ich wieder auf die rechte Straße geführt werde.  Und in dem Fall sehe ich dann das Schmunzeln im Gesicht Jesu, wenn er mal wieder zu mir sagt:

„Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.“

Herzlichst

Ihr Pfr. Martin Dubberke

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