„Die Definition von Wahnsinn“, so soll es Albert Einstein einmal gesagt haben, „ist, immer wieder das Gleiche zu tun und dabei andere Ergebnisse zu erwarten.“
Wussten Sie, dass die Wikinger angeblich ausgestorben sind, weil sie dachten, die ganzen Fische um sie herum kann man nicht essen? Sie konnten sich nicht anpassen und machten angeblich mehr vom gleichen, alten, bewährten, überweideten das Land. Und damit schaufelten sie sich ihr eigenes Grab. Dabei schwamm die Lösung direkt um sie herum. Es hätte ein echtes Innehalten und NEUDenken erfordert. Hätten Sie sich mehr getraut, mehr ausprobiert, mehr verändert, dann wären wir vielleicht heute alle Wikinger. Auch der Erfolgreichste scheitert, wenn er in der Krise nicht neue Wege wagt.
Aber in der Krise haben wir Angst und halten erst recht an Bewährtem oder Vorgesetztem fest. Angst macht uns nicht offen und neugierig. Wir halten uns gegenseitig an, ja konform zu sein bei den Maßnahmen, die mehr vom Alten sind. Neuer Virus? Kann ja nur schlimmer sein! FFP2 Masken statt Stoffmasken. Stärkere Kontaktbeschränkungen. Noch mehr Institutionen geschlossen.
Wir schaufeln unser eigenes Grab, wenn wir mehr vom Gleichen machen. Eigentlich ist es totaler Wahnsinn. Bei Jeremia 8 heißt es:
So spricht der HERR: Wo ist jemand, wenn er fällt, der nicht gern wieder aufstünde? Wo ist jemand, wenn er irregeht, der nicht gern wieder zurechtkäme? 5 Warum will denn dies Volk zu Jerusalem irregehen für und für? Sie halten so fest am falschen Gottesdienst, dass sie nicht umkehren wollen. 6 Ich sehe und höre, dass sie nicht die Wahrheit reden. Es gibt niemand, dem seine Bosheit leid wäre und der spräche: Was hab ich doch getan! Sie laufen alle ihren Lauf wie ein Hengst, der in der Schlacht dahinstürmt. ( …)mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen.
Ich sehe soviel Leid, das durch die Maßnahmen „mehr vom Gleichen“ verursacht wird. Es ist Wahnsinn und es ist ein Grab!
Ich will mit meinen Mitmenschen diskutieren können, was man anders machen könnte. Aber wenn ich es wage, überhaupt darüber reden zu wollen, bin ich schon ein Anti-Corona-Verschwörungstheoretiker-Menschenfresser. Eine Diktatur der Angst im Kopf. Wenn ich fröhlich und gelassen aussehe, bin ich schon verdächtig.
Der Glaube aber macht frech, fromm, fröhlich und frei (Luther). Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit (2. Timotheus 1,7)
Können wir vielleicht darüber reden, wo man darüber reden kann? Können wir uns einfach mal z. B. in einer Zoom-Gruppe treffen, hygienisch einwandfrei, uns austauschen über die Lasten der Krise und Ideen und Visionen entwickeln, frei von der Zensur der Angst. Wer hätte Lust mitzumachen? Bitte melden!
Ihre Pfarrerin Birgit Schiel
Nicht alle Menschen in unserer Gemeinde haben Internet. Wir legen daher in unseren Kirchen ausgedruckte Exemplare aus und falls Sie es einem Nachbarn oder einer Nachbarin mit einem kleinen Gruß in den Briefkasten stecken möchten, können Sie den Handzettel gerne als PDF herunterladen, ausdrucken und weitergeben oder aushängen.