Pfrn. Birgit Schiel

ANgeDACHT - Die Wüstenperle

Pfarrerin Birgit Schiel
Bildrechte Pfarrerin Birgit Schiel

Eingebettet in die zweite und dritte Perle der Stille fügt sich die sandfarbene Wüstenperle in den Perlenkreis ein.

Die Wüste steht für Dürre, Entbehrung und Einsamkeit. In ihr ist das Leben reduziert bis aufs äußerste. Nichts, was überflüssig ist, kann hier seinen Platz behaupten. Wenn ich in der Wüste bin, sind nur die Weite des Horizontes vor mir und der unendliche Himmel über mir. Ich vergesse, dass die Welt noch etwas anderes als diese Leere bereithält.

ANgeDACHT - Ich-Perle

Pfarrerin Birgit Schiel
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Klein, perlmuttfarben, ganz nah an der großen Gottesperle, durch die erste Perle der Stille mit ihr verbunden, findet sich die Ich-Perle. Sie regt dazu an, über sich selbst nachzudenken. Fangen wir mal ganz im Hier und Jetzt an.

Wie geht es mir heute?
Wie fühle ich mich?
Müde und matt oder munter und tatkräftig?
Verzagt oder hoffnungsvoll?
Wer bin ich heute?
Doch wer oder was ist eigentlich „Ich“?

ANgeDACHT - Ist der Glaube mit den Händen greifbar? Martin Dubberke
Pfarrerin Birgit Schiel
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Glaube ist ein Geschenk Gottes, aber, wie es in Jeremia 23,19 heißt: „Wenn ihr mich von ganzen Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.“

Ein Weg, sich auf die Suche nach Gott zu machen, sind z. B. die Perlen des Glaubens. 

Die Perlen des Glaubens, auch Perlen des Lebens genannt, sind ein Perlenband, das 1996 von Martin Lönnebo, einem Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Schweden, entwickelt wurde, als er während eines Sturmes auf einer kleinen griechischen Insel festsaß.

ANgeDACHT - Was Vergebung (nicht) ist

Pfarrerin Birgit Schiel
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Auf einen anderen wütend sein, ist wie selber Gift schlucken und erwarten, dass der andere tot umfällt. Nachtragend sein, heißt, ich trage jemandem meine Verletzung hinterher wie einen Koffer voll Steine, die ich werfen will. Aber wer trägt hier die Last, beim nach-tragen?

Wut und Groll, das sind normale Reaktionen auf unnormale, verletzende Beziehungsgestaltungen. Was Teil des Menschseins ist. Sieht man in die Nachrichten, denkt man, das verletzende Beziehungsgestaltung normal ist.

ANgeDACHT - Wo ist die Hoffnung?

Pfarrerin Birgit Schiel
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Vor fast genau einem Jahr ist Russland in die Ukraine einmarschiert und hat Europa einen neuen Krieg beschert. Krieg ist laut Geschichtsbuch der Normalzustand der Welt. Heute wird er nicht mehr nur auf der physischen Ebene mit Waffen, Toten und Zerstörung begangen. Es gibt Cyberkriege, Wirtschaftskriege, Medienkriege etc. 

ANgeDACHT - Da wohnt ein Sehnen tief in uns, oh Gott

Pfarrerin Birgit Schiel
Bildrechte Pfarrerin Birgit Schiel

Sehnsucht nach Sicherheit, Gewissheit, nach Ruhe und Frieden.

Angesicht von Terror und Gewalt will ich mich nicht mehr verängstigt und entsetzt fühlen, von dem, wozu Menschen fähig sind. Sondern an das Gute im Menschen glauben und an den Frieden und an ein Ende der Gewalt. Ich will mich nach den Nachrichten nicht immer schlecht fühlen.

Angesichts von komplexen Problemen der Umwelt und Politik, will ich mich nicht mehr hilflos fühlen und überfordert, sondern zuversichtlich, mutig und ruhig.

ANgeDACHT - Unsere Ebenbildlichkeit mit Gott

Birgit Schiels Haare
Bildrechte Birgit Schiel

Jede Frau im Iran ist sich im Klaren: das könnte ich sein. Eine Haarsträhne, versehentlich aus dem Kopftuch gerutscht? Beschimpft, geschlagen, getötet. Mit wilder Wut schneiden sich die Frauen im Iran die Haare ab: ein Schrei nach Leben, nach Selbstbestimmung, nach Freiheit. Überall auf der Welt tun es ihnen andere Frauen nach.

Wenn es ein Mensch ist, gegen den ich kämpfe, ist es schon schwer genug.

ANgeDACHT - Geist ist geil

Der Heilige Geist - Ausschnitt aus einem Kirchenfenster der Johanneskirche zu Partenkirchen
Bildrechte Martin Dubberke

Wer heutzutage „Greta“ sagt, meint eigentlich Millionen Junggebliebene, die für eine hoffnungsvolle Zukunft kämpfen angesichts von immer mehr Klimakatastrophen, Klimaflüchtlingen, Klimahungersnöten. Klimakriege werden bald eine unausweichliche Konsequenz sein, bei der es keine Gewinner mehr geben wird.

Monatelang stand Greta wortwörtlich allein da, um darauf aufmerksam zu machen. Aus einem Geist der Angst heraus, blieb sie hartnäckig -  und bewegte viel!

Sterben als letztes Loslassen

Pfarrerin Birgit Schiel
Bildrechte Pfarrerin Birgit Schiel

Der alte Mann liegt röchelnd im Bett, schwach blickt er aus trüben Augen. Seine Gesichtsfarbe ist grau gelb. Seine Tochter sitzt erstarrt daneben, dann bricht es aus ihr heraus: „Jetzt stirbt er bald!“ Ihr Bruder herrscht sie an: „Sag doch sowas nicht!“ Der Hof hängt dran am Leben des Vaters. Die Sicherheit der Kinder.